Darmkrebs

Bösartiger Tumor der Dickdarmschleimhaut.

Was ist das? - Definition
Bösartiger Tumor der Dickdarmschleimhaut.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • kolorektales Karzinom

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Darmkrebs ist nach dem Lungenkrebs bei den Männern und dem Brustkrebs bei den Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung. Es handelt sich um eine typische Erkrankung des älteren Menschen, die Erkrankungsrate steigt ab dem 50. Lebensjahr deutlich an. Gelegentlich finden sich aber auch Fälle vor dem 40. Lebensjahr.
Wie bei den meisten Krebserkrankungen, ist auch beim Darmkrebs die genaue Entstehungsursache unklar. Man kennt aber verschiedene Risikofaktoren und Erkrankungen, die mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergehen:

  • Erbliche Belastung: sind Verwandte an Dickdarmkrebs erkrankt, besteht ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.
  • Dickdarmerkrankungen, wie z.B. die Colitis ulcerosa: Sie können nach jahrelangem Verlauf zu einer Entartungen der Schleimhautzellen führen.
  • Ernährung: bei hohem Fleisch- und Fettkonsum, sowie ballaststoffarmer Kost, beobachtet man ein höheres Erkrankungsrisiko. Es gibt jedoch viele Hinweise darauf, dass ballaststoffreiche Kost schützend wirkt.
  • Darmpolypen: 90% aller Darmkrebserkrankungen entwickeln sich aus Dickdarmpolypen. Polypen sind gutartige Schleimhauttumore, die je nach Art und Größe unterschiedlich rasch entarten können. Meist machen sie keine Symptome und werden rein zufällig im Rahmen einer Darmspiegelung oder einer Röntgenuntersuchung des Darmes entdeckt. Gelegentlich führen Blutbeimengungen im Stuhl zur Entdeckung.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Darmkrebs verursacht oft erst spät Beschwerden:

  • Nicht selten bemerken die Betroffenen eine Änderung der Stuhlgewohnheiten, besonders ein neu aufgetretener Wechsel von Durchfall und Verstopfung ist verdächtig und sollte genauer abgeklärt werden.
  • Nicht selten führt der Nachweis von verstecktem Blut im Stuhl zur Diagnose, doch auch hinter einer Blutarmut oder einer Darmblutung kann sich ein Dickdarmtumor verbergen.
  • Führt der Tumor zur Einengung des Darmrohrs, kann dies zum Darmverschluss, dem so genannten Ileus führen.
  • Im späteren Tumorstadium beschreibt der Patient allgemeine Tumorzeichen wie rasche Gewichtsabnahme, Leistungsknick oder generelle Müdigkeit.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Wird der Tumor frühzeitig entdeckt und kann vollständig entfernt werden, ist eine dauerhafte Heilung möglich. In fortgeschrittenem Stadium kommt es oft zur Metastasierung, einer Absiedlung von Tumorzellen in anderen Organen. Metastasen finden sich besonders in Leber, Lunge oder Knochen. Die Chancen, dass der Krebs geheilt wird, sind bei Auftreten dieser Metastasen eher schlecht.
Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen hat das Dickdarmkarzinom aber insgesamt so ziemlich die besten Heilungschancen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Blutbeimengungen im Stuhl sind noch kein Grund zur Panik, weil bei Weitem nicht immer eine bösartige Erkrankung die ursache dafür ist. Es können eine ganze Reihe verschiedener Darmerkrankungen dahinter stecken:

  • Bemerkt man nach dem Stuhlgang helles Blut am Toilettenpapier, so sind meist Hämorrhoiden die Ursache.
  • Bei den so genannten chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, der Colitis ulcerosa und dem Morbus Crohn leiden die Betroffenen schubweise unter starkem Durchfall, dieser ist nicht selten mit Blut vermischt.
  • Divertikel sind gutartige Schleimhautausstülpungen im Dickdarm. Auch diese können bluten.
  • Ist der Stuhlgang breiig und schwarz wie Kaffee, könnte es sich um eine Blutung aus dem Magen, beispielsweise auf Grund eines Magengeschwürs handeln.

Schmerzen sind nicht typisch für eine Darmkrebserkrankung. Eine sehr häufige Ursache für Bauchschmerzen bei häufigem Wechsel von Durchfall und Verstopfung ist das Reizdarmsyndrom.

Verhaltenstipps

  • Durch ballaststoffreiche, fleisch- und fettarme Kost kann das Erkrankungsrisiko gesenkt werden.
  • Ab dem 35. Lebensjahr sollte man regelmäßig zur Krebsvorsorge gehen.
  • Besteht ein erhöhtes Erkrankungsrisiko, sind regelmäßige Darmspiegelungen empfehlenswert.
  • Da sich Darmpolypen neu bilden können, ist auch nach der Entdeckung gutartiger Polypen eine regelmäßige Nachkontrolle unbedingt erforderlich.
  • Wenn Blutbeimengungen im Stuhlgang auftreten, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden um die Ursache rasch zu klären.


Bearbeitungsstand: 09.07.2012

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Kellnhauser, Thiemes Pflege, (2009), 11. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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