Experten-Tipps gegen Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen

Natascha Schleif  |  12.07.2025 08:45 Uhr

Beim Schwimmen und Baden kommt auch mal Wasser in die Ohren - das lässt sich kaum vermeiden. Manchmal kommt es dadurch zu einer schmerzhaften Gehörgangsentzündung, vor allem bei Kindern. Ein Experte erklärt, wie sich vorbeugen lässt.

Mädchen, steht an einem Strand und steckt sich einen Schwimmschutz in die Ohren.
Wer nach dem Baden häufig von einer Ohrenentzündung geplagt wird, kann von einem Schwimmschutz für die Ohren profitieren.
© Mukhina1/iStockphoto

Beim Schwimmen und Baden kommt auch mal Wasser in die Ohren - das lässt sich kaum vermeiden. Manchmal kommt es dadurch zu einer schmerzhaften Gehörgangsentzündung, vor allem bei Kindern. Ein Experte erklärt, wie sich vorbeugen lässt.

Warum kommt es nach dem Baden häufiger zu Ohrenschmerzen?

Eberhard Schmidt: Wenn Wasser tief in den Gehörgang eindringt und dort längere Zeit verbleibt, kann das die Entstehung von Infektionen begünstigen. Dann kommt es manchmal zu einer schmerzhaften Gehörgangsentzündung, auch „Schwimmbad-Otitis“ genannt. Der Begriff „Schwimmbad-Otitis“ soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass solche Entzündungen auch in natürlichen Gewässern wie in Seen oder im Meer auftreten können. Denn in ungechlortem Wasser finden sich noch mehr Krankheitserreger als in Schwimmbändern. 

Warum sind Kinder häufiger betroffen? 

Eberhard Schmidt: Da der kindliche Gehörgang noch sehr schmal ist, fließt das Wasser aus Kinderohren nicht so leicht ab. Dadurch wird die Entstehung von Infektionen begünstigt. Zudem kann die schützende Fettschicht im Ohr bei Kindern z.B. durch häufiges Baden schneller angegriffen werden als bei Erwachsenen. Aber auch bei Erwachsenen variiert die Größe des Gehörgangs individuell. Menschen mit einem besonders engen oder sogar angeboren verengten Gehörgang haben ein erhöhtes Risiko für eine Gehörgangsentzündung – insbesondere nach dem Schwimmen.

Was hilft, wenn sich Wasser im Ohr nicht gleich löst und sich das Ohr „taub“ anfühlt?

Eberhard Schmidt: Grundsätzlich ist es hilfreich, das Wasser vorsichtig aus dem Ohr zu entfernen. Dafür sollte man den Kopf zur betroffenen Seite neigen und vorsichtig schütteln, damit die Flüssigkeit abfließen kann. Wichtig ist, dabei behutsam vorzugehen und keine Gegenstände in den Gehörgang einzuführen.

Wie lässt sich Wasser im Gehörgang bzw. einer Entzündung vorbeugen?

Eberhard Schmidt: Sowohl für Kinder als auch für Erwachsene, die regelmäßig schwimmen gehen, ist spezieller Gehörschutz sinnvoll. Dieser besteht aus wasserfestem Material wie beispielsweise Silikon und wird in den Gehörgang eingesetzt, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Neben einfachen Ohrstöpseln gibt es beim Hörakustiker auch maßgefertigte Schwimmschutzotoplastiken, auch Wasserschutzotoplastiken genannt. Diese werden individuell angepasst und sitzen passgenau sowie kaum spürbar im Gehörgang. Besonders geeignet sind sie für Vielschwimmer und Kinder, die häufig unter Gehörgangsentzündungen leiden oder Paukenröhrchen tragen. Für Taucher gibt es Speziallösungen, die den Druckausgleich berücksichtigen. 

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