Wer sollte sich impfen lassen?
Laut STIKO sollten sich Personen ab zwölf Jahren impfen lassen, wenn sie in ein Gebiet mit einem aktuellen Chikungunya-Ausbruch reisen. Risikogebiete sind vor allem die tropischen und subtropischen Regionen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Auch bei geplanten Aufenthalten von mehr als vier Wochen oder bei wiederholten Kurzreisen in betroffene Regionen ist eine Impfung ratsam – vor allem für Menschen mit erhöhtem Risiko für schwere Verläufe. Dazu zählen:
- Personen über 60 Jahre,
- Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen,
- Personen, die beruflich mit dem Virus arbeiten, etwa in Forschung oder Laboren
Zwei Impfstoffe zur Auswahl
In Deutschland sind derzeit zwei Impfstoffe gegen Chikungunya zugelassen: der Totimpfstoff Vimkunya® und der attenuierte Lebendimpfstoff Ixchiq®. Beide sind ab einem Alter von zwölf Jahren zugelassen und werden als Einzeldosis verabreicht. Die STIKO gibt keinem der beiden Impfstoffe generell den Vorzug – jedoch gelten Einschränkungen für den Lebendimpfstoff: Nach Berichten über schwerwiegende Nebenwirkungen bei älteren Menschen prüft die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) aktuell die Sicherheit. Bis auf Weiteres sollte der Impfstoff nicht bei Personen ab 65 Jahren, Schwangeren, Stillenden oder immungeschwächten Menschen eingesetzt werden. Für diese Gruppen empfiehlt die STIKO ausschließlich den Totimpfstoff.
Wie gefährlich ist Chikungunya?
Chikungunya ist eine virale Infektionskrankheit, die Fieber und teils langanhaltende Gelenkbeschwerden verursacht. Zwar verläuft die Erkrankung meist nicht tödlich, doch schwere Verläufe sind möglich – besonders bei älteren oder vorerkrankten Personen. Das Virus wird durch Aedes-Mücken wie die asiatische Tigermücke übertragen, die inzwischen auch in Teilen Deutschlands nachgewiesen wurde. In Frankreich kam es kürzlich zu einer ersten Übertragung unweit der deutschen Grenze (aponet.de berichtete).
Die neue Impfempfehlung soll Infektionen, Komplikationen und Todesfälle vorbeugen – besonders im Hinblick auf die steigende globale Mobilität und die Ausbreitung der Überträgermücke in Europa.