Darmspiegelung verhindert 40 Prozent der Krebsfälle

19.09.2013

Darmkrebs ist die zweithäufigste Todesursache bei Krebserkrankungen. Doch müssten deutlich weniger Menschen daran sterben, würde die Darmkrebsvorsorge für Menschen ab 50 Jahren mehr genutzt. Eine US-Studie legt jetzt nahe, dass eine Darmspiegelung alle zehn Jahre 40 Prozent der Darmkrebsfälle verhindern könnte.
Hat der Gastroenterologe bei der Darmspiegelung nichts Auffälliges entdeckt, wird er zur nächsten Vorsorgeuntersuchung in 10 Jahren raten. image.originalResource.properties.copyright

Bei einer solchen Koloskopie untersucht ein spezialisierter Arzt den gesamten Dickdarm. Die Studie liefere einen deutlichen Hinweis darauf, dass mit Hilfe der Koloskopie Krebserkrankungen im gesamten Dickdarm verhindert werden können, sagt Shuji Ogino von der Harvard School of Public Health in Boston. Die sogenannte Sigmoidoskopie, bei der nur das letzte Stück des Darms untersucht wird, reiche seiner Ansicht nach nicht aus. Hierbei würden Gewebeveränderungen in den vorhergehenden Bereichen nicht mit aufgespürt.

Die Forscher hatten Daten von 89.900 Teilnehmern einer Langzeitstudie untersucht. Hätten alle Studienteilnehmer regelmäßig eine Koloskopie durchführen lassen, hätten 40 Prozent der Darmkrebsfälle verhindert werden können. Die Forscher errechneten genau 61 Prozent im letzten Darmabschnitt und 22 Prozent im vorderen Dickdarmbereich. Dass der Vorsorgeerfolg in den unterschiedlichen Darmbereichen voneinander abweicht, erklären sich die Forscher mit biologischen Unterschieden der verschiedenen Tumore.

Während normalerweise eine Wiederholung der Vorsorgeuntersuchung im Abstand von zehn Jahren empfohlen wird, raten die Wissenschaftler Personen mit einem höheren Risiko zu einem kürzeren Intervall. Darunter fallen Menschen, in deren familiärer Vorgeschichte Darmkrebs aufgetreten ist oder Personen, bei denen schon einmal eine gutartige Veränderungen wie Polypen oder Adenome, aus denen Krebs entstehen kann, entdeckt wurde.

HH