Das Geheimnis der 100-Jährigen

Natascha Koch | 10.11.2020

Gesund alt werden: Wer wünscht sich das nicht? Mittlerweile wissen Altersforscher, dass dabei nicht nur die Gene eine Rolle spielen. Auch die täglichen Gewohnheiten tragen viel dazu bei. Hier lesen Sie, was hochbetagte, gesunde Menschen anders machen.
Forscher haben untersucht, welche Gewohnheiten gesunde, hochbetagte Menschen gemeinsam haben. image.originalResource.properties.copyright

In manchen Teilen der Welt leben besonders viele Menschen, die ein stolzes Alter von 100 Jahren oder mehr erreichen. Dazu gehören zum Beispiel die Bewohner der Okinawa-Inseln in Japan, der griechischen Insel Ikari oder der italienischen Insel Sardinien. Der amerikanische Forscher Dan Buettner hat diese Regionen als "blaue Zonen" bezeichnet und gemeinsam mit seinem Team bereits vor 15 Jahren untersucht, welche Gewohnheiten diese Menschen gemeinsam haben.

Lebenslang in Bewegung

Alle 100-Jährigen waren und sind in ihrem Alltag immer in Bewegung. Das bedeutet nicht, dass man einen Marathon laufen oder sich im Fitnesscenter anmelden muss. Auch Haus- und Gartenarbeit oder ausgiebige Spaziergänge halten fit und beugen Schmerzen und Krankheiten vor. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Erwachsenen mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche oder 75 Minuten intensives Training, bei dem man ins Schwitzen kommt

Nicht rauchen

Auch das zweite Geheimnis dürfte niemanden überraschen: Wer auf Zigaretten verzichtet, lebt länger und senkt das persönliche Risiko für Lungenkrankheiten, Schlaganfälle, Herzinfarkte und Krebs.

Soziales Engagement

Menschen, die in den blauen Zonen leben, sind überdurchschnittlich häufig ehrenamtlich engagiert und in Gemeinschaften integriert. Egal ob in der Nachbarschaft, in einem Sportverein, Altenheim oder einer Grundschule: Gerade für Menschen, die beispielsweise vor der Rente stehen, bieten ehrenamtliche Aufgaben eine gute Möglichkeit, um sich weiterhin gebraucht zu fühlen

Family first

Hochbetagte haben zudem eine starke Bindung zu ihrer Familie. Sie waren meist verheiratet, leben ganz in der Nähe ihrer Kinder und verbringen relativ viel Zeit zusammen. Das trägt genau wie das soziale Engagement dazu bei, sich weniger einsam zu fühlen – ebenfalls ein Punkt, der ein langes Leben fördern kann.

Pflanzliches Essen

Dass sich die Gesundheit über die Ernährung beeinflussen lässt, dürfte die wenigsten überraschen. Der Speiseplan der meisten 100-Jährigen sieht folgendermaßen aus: viel Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen oder Erbsen und wenig Fleisch, höchstens an fünf Tagen im Monat. Hundertjährige schlagen beim Essen zudem selten über die Stränge und verzehren eher kleine Portionen. Die Japaner haben dafür sogar ein eigenes Mantra, das sie vor jedem Essen aufsagen: "Hara Hachi Bu". Das bedeutet in etwa: "Fülle deinen Magen nur zu 80 Prozent." Auf diese Weise lassen sich auch überflüssige Kilos einfacher vermeiden.