Erkennen Corona-Schnelltests eine Omikron-Infektion?

td/PZ/NK | 29.12.2021

Erste Daten einer Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde FDA deuten darauf hin, dass Antigen-Schnelltests eine Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus nicht zuverlässig erkennen könnten. Viele Fragen sind allerdings noch offen.
Untersuchungen deuten darauf hin, dass Corona-Antigentests die Omikron-Variante weniger zuverlässig erkennen könnten. image.originalResource.properties.copyright

Lassen sich mit den aktuell angebotenen Antigen-Schnelltests auch Infektionen mit der Omikron-Variante nachweisen? Diese Frage beschäftigt aktuell die Öffentlichkeit. Das Problem aufgeworfen hat eine bisher nicht abgeschlossene Studie des US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH), in der die Empfindlichkeit von Antigentests mit Patientenproben untersucht wurde, die Viren der Omikron-Variante enthielten. Erste Daten dieser Studie deuten darauf hin, dass die Schnelltests die Infektion zwar erkennen, dies aber möglicherweise mit einer geringeren Empfindlichkeit. Somit könnten falsch-negative Ergebnisse wahrscheinlicher und Infektionen nicht erkannt werden.

Keine voreiligen Schlüsse

Quasi alle in Deutschland eingesetzten Schnelltests weisen das virale N-Protein nach. Obwohl die Omikron-Variante auch im Gen für das N-Protein Mutationen aufweist, ist die Anzahl der Mutationen im N-Protein doch deutlich niedriger als diejenige im S-Protein. Tatsächlich könnten aber auch diese Tests versagen oder in ihrer Sensitivität nachlassen. Daher muss zunächst einmal anhand der Spezifikation der einzelnen Tests überprüft werden, wie wahrscheinlich es ist, dass der Test als unzuverlässig einzustufen wäre. Erhärtet sich der Verdacht auf eine geringere Empfindlichkeit, müsste er dann experimentell überprüft werden.

Auf dieser Datenbasis Alarm zu schlagen, ist daher zu früh. Auch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA weist ausdrücklich darauf hin, dass es die vorläufigen Daten keinesfalls rechtfertigen, auf den Einsatz der Tests zu verzichten.