Erste Hilfe bei Baby-Blues

13.03.2017

Viele frischgebackene Mütter machen kurz nach der Geburt eines Kindes Bekanntschaft mit den Baby-Blues und kämpfen mit Stimmungsschwankungen, Erschöpfung, Ängsten und Reizbarkeit. Kanadische Wissenschaftler haben jetzt einen Mix an Nahrungsergänzungsmitteln kreiert, mit dem Frauen dem Baby-Blues möglicherweise entgegensteuern könnten.
Statt Mutterglück fühlen sich viele Frauen kurz nach der Geburt ihres Babys gereizt, erschöpft und ihnen ist ständig zum Weinen zumute. image.originalResource.properties.copyright

Eine Kombination aus den Aminosäuren Tryptophan und Tyrosin sowie Blaubeer-Extrakt helfen offenbar gegen das Stimmungstief nach der Geburt. Dies berichten die Forscher um Dr. Jeffrey Meyer vom Center of Addiction and Mental Health in Toronto in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). Die drei Inhaltsstoffe waren bewusst ausgewählt worden, um den Anstieg eines speziellen Proteins im Gehirn, das in den Tagen nach einer Geburt stark ansteigt, zu kompensieren. Dieses Protein baue drei Stoffe im Gehirn ab, die dabei helfen, eine positive Stimmungslage aufrecht zu erhalten: Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Mangelt es an diesen Stoffen, könne ein Gefühl von Traurigkeit entstehen, erläutern die Wissenschaftler. Tryptophan und Tyrosin kompensierten den Verlust dieser stimmungsregulierenden Substanzen. Blaubeer-Extrakt sei wegen seiner antioxidativen Effekte in dem Mix enthalten.

Der Mix war den Forschern zufolge in der Lage, den Baby-Blues bei Studienteilnehmerinnen fast ganz zu eliminieren. Bei Frauen, die den Präparate-Mix nicht einnahmen, stieg das Risiko für Depressionen dagegen deutlich an. Auf die Gesamtmengen an Tryptophan und Tyrosin in der Muttermilch hatten die von ihnen verwendeten Mengen keinen Einfluss. Um ihre positiven Ergebnisse zu bestätigen, müssten nun randomisierte und kontrollierte Studien mit mehr Teilnehmerinnen folgen, sagen die Forscher. Sie sehen ihre Ergebnisse jedoch schon jetzt als vielversprechend an und glauben, dass der Präparate-Mix möglicherweise auch gegen Wochenbett-Depressionen helfen könnte.

HH