Fließschnupfen

24.05.2011

Ein Fließschnupfen ist eine unspezifische Überempfindlichkeitsreaktion der Blutgefäße und Nerven der Nasenschleimhaut auf verschiedene chemische Reize, aber auch auf Stress und psychische Belastungen.

Was ist das? - Definition
Ein Fließschnupfen ist eine unspezifische Überempfindlichkeitsreaktion der Blutgefäße und Nerven der Nasenschleimhaut auf verschiedene chemische Reize, aber auch auf Stress und psychische Belastungen.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • hyperreflektorische Rhinitis
  • Rhinitis vasomotorica

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Das vegetative Nervensystem ist verantwortlich für alle Abläufe im Körper, die wir nicht bewusst steuern; es teilt sich in den Sympathikus und den Parasympathikus auf. Bei einem Fließschnupfen sind die Zellen des vegetativen Nervensystems im Bereich der Nasenschleimhaut in ihrer Funktion gestört - insbesondere die parasympathischen Nervenzellen der Blutgefäße, die am äußeren Rand der Nasenmuscheln sitzen. Die defekten Gefäßzellen sondern kleine Eiweißmoleküle, so genannte Peptide ab. Manche dieser Peptide locken Entzündungszellen an, andere regen die Atemwege und die schleimproduzierenden Drüsen direkt an. Auslöser für das Leiden sind unspezifische Reize wie Kälte, Rauch, Staub, Alkohol oder psychische Probleme und Stress, aber auch der Missbrauch von Schnupfenmitteln, das Bohren in der Nase mit Fremdkörpern und hormonelle Störungen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Ein Fließschnupfen zeichnet sich durch einen anfallsartigen Verlauf aus, wobei eine Schnupfenattacke wenige Minuten bis einige Stunden andauern kann. Viele Patienten leiden unter häufigen Rückfällen. Die Nasenschleimhaut färbt sich abwechselnd rot und blass, beziehungsweise fahl; manchmal erscheint sie bläulich. Sie schwillt stark an und sondert dünnflüssiges, wässriges, eiweißarmes Sekret ab, das sich im späteren Stadium glasig-schleimig verändert; es läuft die Rachenwand hinunter. Die Patienten können schlecht atmen und riechen wenig. Sie verspüren einen Druck und ein benommenes Gefühl im Schädel. Von außen fallen die dick geschwollenen Nasenmuscheln auf.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die starke Schwellung der Nasenmuscheln verleitet zum ständigen Gebrauch abschwellender Nasentropfen. Dieser Missbrauch schädigt jedoch die Nasenschleimhaut noch weiter.
Ein Fließschnupfen kann ein Reflexasthma hervorrufen.
Bei manchen Patienten schwillt das ganze Gesicht an. Weil sich die Gefäße stark erweitern und vermehrt mit Blut füllen, breitet sich im Bereich der Nase ein Hautausschlag aus, der die Haut flächig rot verfärbt.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Das Krankheitsbild ähnelt einem allergischen Schnupfen.
Der Arzt muss vor allem bei Kindern abklären, dass keine Fremdkörper wie Kugeln, Münzen, Metallpartikel oder Erbsen in der Nase stecken.
Auch eine beginnende Erkältung täuscht manchmal eine Rhinitis vasomotorica vor.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Die Patienten sollten Reize wie Staub oder Rauch meiden.
Häufig helfen Nasenspülungen mit Kochsalz.

Bearbeitungsstand: 22.11.2011

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.