Geringeres Risiko für rheumatoide Arthritis nach Darminfekt

05.02.2015

Es gibt vieles, das schöner ist als ein Darminfekt. Nichtsdestotrotz fanden schwedische Forscher in ihrer Studie selbst daran eine positive Seite. Das Durchstehen dieser und anderer Infektionen hängt demnach mit einem geringeren Risiko für die entzündliche Gelenkerkrankung rheumatoide Arthritis zusammen.
Bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kommt es zu schmerzhaften Gelenkschwellungen, besonders der kleinen Fingergelenke. image.originalResource.properties.copyright

Hatten Studienteilnehmer innerhalb der vergangenen zwei Jahre eine Infektion des Darms, der Harnwege oder der Genitalien, verringerte sich ihre Gefahr, an rheumatoider Arthritis zu erkranken, um 29, 22 bzw. 20 Prozent. Machten Teilnehmer in dieser Zeit alle drei Infektionen durch, reduzierte sich das Risiko sogar um 50 Prozent, berichten die Forscher online im Fachjournal Annals oft he Rheumatic Diseases. Sie hatten den Zusammenhang zwischen verschiedenen Infektionskrankheiten und dem Auftreten rheumatoider Arthritis an fast 6.500 Studienteilnehmern, die im Süden und der Mitte Schwedens lebten, untersucht.

Eine mögliche Erklärung könne in der Art und Weise liegen, wie Darm-, Harnwegs- und Genitalinfektionen die Zusammensetzung von Bakterienarten, das sogenannte Mikrobiom, im Darm verändern, so die Forscher. Obwohl ihre Beobachtungsstudie keinen Rückschluss auf Ursache und Wirkung zulasse, seien die Ergebnisse von besonderem Interesse. Sie würden bestätigen, worauf bereits mehrere vorangegangene Studien hindeuteten, nämlich dass das Mikrobiom im Darm eine Rolle bei der Entstehung der entzündlichen Gelenkerkrankung spielen könnte. In dieser Hinsicht sei es auch interessant, dass die Infektionen, die in ihrer Studie einen Einfluss zu haben scheinen, vorwiegend durch sogenannte gram-negative Bakterien hervorgerufen werden. Antibiotika, die gegen diese Art von Bakterien wirken, könnten auch bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis effektiv sein, so die Forscher.

HH