Glückliche Kühe geben gesündere Milch

19.07.2016

Milch und Milchprodukte wie Joghurt oder Käse enthalten viel Calcium – ein Mineralstoff, der unter anderem wichtig für die Knochen, Zähne, Muskeln und Nerven ist. Einer neuen US-Studie zufolge enthält die Milch von glücklichen Kühen besonders viel von dem lebenswichtigen Mineralstoff – zumindest wenn es sich um Jersey-Kühe handelt.
Kühe, die zufrieden sind und sich wohl fühlen, geben offenbar tatsächlich bessere Milch. image.originalResource.properties.copyright

Erhielten Jersey-Kühe, die kurz zuvor gekalbt hatten, täglich eine Infusion mit einer Substanz, die sich im Körper in das Glückshormon Serotonin umwandelt, steigerte dies den Calciumgehalt in ihrer Milch. Das berichten die Forscher um Dr. Laura Hernandez von der University of Wisconsin-Madison in der Fachzeitschrift Journal of Endocrinology. Serotonin ist ein Botenstoff, der im Gehirn unter anderem zur Entstehung von Glücksgefühlen beiträgt. Bei einer anderen Rasse, den Holstein-Rindern, zeigte sich dieser Effekt dagegen nicht. Sie hatten sogar einen eher etwas niedrigeren Calciumgehalt in der Milch, dafür aber einen höheren im Blut.

Wie es zu diesen Unterschieden zwischen den Rinderrassen kommt, ist noch unklar. Allerdings ziehen die Forscher aus ihren Ergebnissen den Schluss, dass Serotonin den Calcium-Pegel bei Milchkühen im Blut und der Milch anheben kann und beides könne positive Auswirkungen haben. Insbesondere gelte dies im Hinblick auf eine sogenannte Hypokalzämie, einer Stoffwechselstörung, bei der es um den Geburtszeitraum eines Kalbes herum zu einem verminderten Calciumgehalt im Blut kommt. Dies kann zu Erkrankungen der Milchkühe führen und dazu, dass sie weniger häufig Nachwuchs haben. In weiteren Versuchen wollen die Forscher nun untersuchen, ob sich mit Hilfe von Serotonin einer solchen Stoffwechselstörung, von der immerhin fünf bis zehn Prozent der Milchkühe betroffen sind, vorbeugen lassen könnte. Dies würde helfen, dass mehr Kühe gesund bleiben und nährstoffreiche Milch geben können, so die Forscher.

HH