Grauer Star OP: Schwindel weg, aber weiter sturzgefährdet

26.11.2015

Eine altersbedingte Trübung der Augenlinse beim grauen Star kann zu Schwindel und einer erhöhten Sturzgefahr bei Betroffenen führen. Zwar bessert eine Operation das Sehen und sogar die Schwindelgefühle, doch die Sturzanfälligkeit nicht. Britische Augenspezialisten vermuten, dass Gleitsichtbrillen dafür verantwortlich sein könnten.
Nachdem ein Grauer Star operiert wurde, braucht der Patient oft eine neue Brille. image.originalResource.properties.copyright

Bei einer Operation des Grauen Stars ersetzt der Arzt die getrübten Augenlinsen durch künstliche. Die gute Nachricht: Das bessere Sehen im Anschluss an die OP führte dazu, dass ein Teil der Patienten weniger unter Schwindelgefühlen litt, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Ophthalmic and Physiological Optics. Die weniger gute Nachricht: Die Zahl der Stürze, die innerhalb eines halben Jahres nach der OP auftraten, verringerte sich jedoch nicht in gleichem Maße. Dies könnte mit der Art der Brillengläser zu tun haben, insbesondere mit dem Wechsel zu Brillen mit Gleitsichtgläsern nach der Operation, vermuten die Forscher.

Solche multifokalen Brillen seien zwar praktisch, sagt Professor David Elliott von der University of Bradford, doch deute die Studie darauf hin, dass ältere, gebrechliche Menschen mit erhöhtem Sturzrisiko nach einer Katarakt-OP keine Gleitsichtbrille tragen sollten. Am größten scheine die Sturzgefahr bei Senioren zu sein, die vor der OP des ersten Auges eine solche Brille trugen, dann bis zur OP des zweiten Auges auf die Brille verzichteten und anschließend erneut eine Brille mit multifokale Gläsern bekamen. „Das scheinen zu viele Veränderungen zu sein“, sagt Elliott und empfiehlt in diesem Fall, die Brille lieber durchgehend zu tragen.

HH