Haut-Test hilft bei Parkinson-Diagnose

06.05.2014

Neurologen der Uniklinik in Würzburg haben möglicherweise einen Weg gefunden, die Parkinson-Krankheit bereits im Frühstadium sicher zu diagnostizieren. Bisher war das erst nach dem Tod der Patienten möglich.
Die Diagnose der Parkinson-Krankheit könnte in Zukunft mit einem Haut-Test möglich sein. image.originalResource.properties.copyright

Momentan geben nur bestimmte Symptome – eingeschränkte Bewegungen, steife Muskeln, Zittern im Ruhezustand – einen Hinweis auf die Parkinson-Krankheit. Diese treten zudem erst im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit auf, wenn die meisten der Nervenfasern bereits dauerhaft geschädigt wurden. In ihrer Studie haben die Ärzte herausgefunden, dass sich die charakteristischen Eiweiß-Ablagerungen bei rund der Hälfte der Parkinson-Patienten nicht nur im Gehirn, sondern auch in Nervenfasern der Haut nachweisen lassen. Eine einfache Hautprobe könnte zukünftig ausreichen, um schon zu Lebzeiten der Patienten eine eindeutige Diagnose zu stellen.

Die Würzburger Studie umfasste 31 Parkinson-Patienten und 35 gesunde Vergleichspersonen, denen jeweils kleine Hautproben an Zeigefinger, Rücken sowie Unter- und Oberschenkel entnommen wurden. Zusätzliche Untersuchungen schlossen andere Ursachen für Nervenschädigungen aus. Bei 16 Parkinson-Patienten, nicht aber bei den gesunden Studienteilnehmern, konnten Eiweiß-Ablagerungen in Nervenfasern der Haut nachgewiesen werden. Das bedeutet: Haut und Gehirn verändern sich anscheinend in gleicher Weise. Darüber hinaus fanden die Forscher die Ablagerungen gleichermaßen bei Patienten im Früh- und im Spätstadium der Erkrankung. Die Neurologen hoffen nun, dass zukünftig die Haut der Patienten helfen kann, den Verlauf der Parkinson-Erkrankung genauer zu erforschen.

JW