Die Parkinson-Krankheit ist eine Erkrankung des Gehirns mit den klassischen Symptomen Zittern (Tremor), Muskelsteife (Rigor) und Bewegungsstarre (Akinese).
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Beim Morbus Parkinson kommt es zum Absterben von Nervenzellen einer bestimmten Region des Gehirns, die für die Übertragung und Koordination von Bewegungen zuständig ist.
Dazu kann es kommen:
Durch den Zelltod fehlt der Überträgerstoff Dopamin. Der Mangel an Dopamin führt zu einem relativen Überschuss eines weiteren Überträgerstoffs, dem Acetylcholin.
Das Verhältnis der beiden Überträgerstoffe entscheidet über die Symptome der Krankheit.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die häufigsten Symptome der Krankheit sind:
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Noch kann die Parkinson-Krankheit nicht geheilt werden. Derzeit können nur die Symptome durch Medikamente reguliert werden. Trotzdem verläuft die Krankheit langsam weiter. Durch die schwierige Dosierung der Medikamente kommt es zu Problemen, wie etwa dem plötzlichen Wechsel der Symptome von Tremor zu Akinese. Eine so genannte akinetische Krise, in der der Betroffene nicht mehr isst und trinkt, aber stark schwitzt ist durch den Wasserverlust akut lebensbedrohlich. Kommt es zu Bettlägerigkeit, sind die Betroffenen durch Lungenentzündung oder Harnwegsinfektionen gefährdet.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Hausmittel und Verhaltenstipps
Wenn die Symptome plötzlich auftreten, sollte möglichst ein Arzt hinzugezogen werden. Es könnte sich um einen Schlaganfall handeln.
Durch die Einschränkung im Alltag entstehen sozialer Rückzug und Depression. Ein Anschluss an eine Parkinson-Selbsthilfegruppe kann sinnvoll sein, um die alltäglichen Probleme von Patient und Angehörigen besser bewältigen zu können.
Sinnvoll ist nach Diagnosestellung die Anbindung an einen erfahrenen Facharzt, der den Betroffenen kontinuierlich betreuen kann.
Bearbeitungsstand: 27.07.2012
Quellenangabe:
Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Wer an Morbus Parkinson erkrankt ist, benötigt in der Regel eine permanente medikamentöse Therapie und eine kontinuierliche ärztliche Begleitung.
Parkinson ist bislang nicht heilbar – jedoch kann man mit einer geeigneten Therapie viele Symptome abschwächen und die Lebensqualität deutlich erhöhen.
Welche Behandlungsziele bei Parkinson angestrebt werden, richtet sich unter anderem danach, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist und wie alt der Patient ist. Mögliche Ziele der Therapie sind zum Beispiel,
Fester Bestandteil jeder Parkinson-Therapie ist die Physiotherapie. Durch regelmäßige und gezielte Bewegung werden Beweglichkeit und Reaktionsfähigkeit gefördert. Zudem kann man durch die Übungen auch einer drohenden Gelenkversteifung ein Stück weit vorbeugen.
Hat der Patient im Laufe der Parkinson-Erkrankung Sprachstörungen entwickelt, bietet sich eine Therapie bei einem Stimmtrainer, dem Logopäden, an. Das Stimmtraining kann vor allem für das soziale Leben des Betroffenen eine wichtige Rolle spielen, denn es trägt dazu bei, dass er sich leichter mit anderen Menschen austauschen kann. Der Patient lernt in der Therapie zum Beispiel, die Muskeln seines Stimmapparats bewusst zu kräftigen und Worte klarer auszusprechen.
Eine Parkinson-Erkrankung hat nicht nur körperliche, sondern auch psychische Folgen. Parkinson kann so belastend sein, dass der Patient depressiv wird. Darüber hinaus können die eingesetzten Medikamente eine Psychose auslösen, die zum Beispiel mit Wahnvorstellungen oder Halluzinationen einhergeht. Solche psychischen Beschwerden bedürfen einer weiterführenden Therapie, zum Beispiel einer Psychotherapie und / oder einer zusätzlichen medikamentösen Behandlung.
Zur Therapie von Parkinson sind fast immer Medikamente nötig, insbesondere dann, wenn der Betroffene durch die Beschwerden in seinem Alltag beeinträchtigt ist.
Mithilfe der Medikamente soll das bei Parkinson bestehende Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn wieder ausgeglichen werden. Die einzelnen Medikamente wird der Arzt so niedrig wie möglich dosieren, aber hoch genug, um eine sichtliche Besserung zu erreichen. Häufig werden verschiedene Parkinson-Medikamente kombiniert, um eine bestmögliche Wirkung zu erzielen.
Typisch für Parkinson ist der Mangel des Botenstoffs Dopamin im Gehirn. Würde man dem Patienten zur Therapie Dopamin verabreichen, würde das den Mangel jedoch nicht beheben, denn: Von außen zugeführtes Dopamin kann sich zwar im Körper ausbreiten, es kann jedoch nicht ins Gehirn gelangen. Der Grund ist die sogenannte Blut-Hirn-Schranke: Sie trennt den Blutkreislauf von Gehirn und Rückenmark und macht es somit vielen Substanzen unmöglich, in das Gehirn vorzudringen.
Dopamin kann die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren. Mithilfe bestimmter Parkinson-Medikamente ist es jedoch möglich, dennoch die Dopaminkonzentration im Gehirn zu erhöhen und somit die Symptome zu lindern.
Levodopa - kurz L-Dopa - ist eine Vorstufe von Dopamin, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Es gelangt über die Blutbahn bis ins Gehirn und wird dort schließlich in Dopamin umgewandelt.
Levodopa wird immer mit einem sogenannten Decarboxylase-Hemmer kombiniert. Decarboxylase-Hemmer verhindern, dass das Levodopa zu früh – noch bevor es die Blut-Hirn-Schranke überwunden hat – in Dopamin umgewandelt wird.
Levodopa lindert das für Parkinson typische Zittern und die Muskelsteifigkeit und fördert die Beweglichkeit. Vor allem nach längerer Einnahme nimmt die Wirksamkeit jedoch meist ab und es können Nebenwirkungen auftreten, die den Parkinson-Symptomen ähneln. Hierzu zählen zunehmende unwillkürliche Bewegungen und Zuckungen, die der Patient nicht kontrollieren kann. Aufgrund der abnehmenden Wirksamkeit und der damit verbundenen Folgen kommt die Therapie mit L-Dopa bei jüngeren Patienten häufig erst zum Einsatz, wenn die Erkrankung fortgeschritten ist. Stattdessen erhalten Betroffene unter 70 Jahren meist zunächst einen Dopamin-Agonisten.
Dopamin-Agonisten wie die Wirkstoffe Pramipexol oder Ropinirol können, wie auch das Levodopa, direkt im Gehirn wirken. Sie sind Dopamin in ihrer Struktur sehr ähnlich und können daher auch ähnlich wirken. Dopamin-Agonisten wirken nicht so stark wie Levodopa und werden daher oft im Frühstadium einer Erkrankung verschrieben.
Neben Levodopa und Dopamin-Agonisten gibt es einige weitere Medikamentengruppen, die für die Therapie von Parkinson geeignet sind:
Medikamente spielen bei der Parkinson-Therapie eine große Rolle – es gibt aber noch weitere Therapiemöglichkeiten. Eine wichtige von ihnen ist die Tiefe Hirnstimulation, kurz THS.
Die THS sollte in einem Zentrum durchgeführt werden, das sich auf diese Methode spezialisiert hat. Für die THS implantiert ein Chirurg Elektroden in bestimmten, tiefen Bereichen des Hirns. Über einen unter der Haut platzierten Impulsgenerator werden die jeweiligen Hirnareale gezielt stimuliert, was Symptome wie Zittern oder Bewegungsstörungen lindern kann.
Eine Tiefe Hirnstimulation bietet sich vor allem an, wenn
Heilbar ist Parkinson auch durch die Tiefe Hirnstimulation nicht, jedoch können die Symptome bei vielen Patienten über Jahre hinweg in Schach gehalten werden.
© aponet.de
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