Parkinson: Medikamente brauchen Pünktlichkeit

Weder zu früh noch zu spät: Das fordern Apotheker, wenn es um die Einnahme von Arzneien bei Parkinson geht. So können die Medikamente ihre Wirkung am besten entfalten.

Senior, weißer Haarkranz, rot-weiß-schwarz kariertes Hemd, darüber graue Strickjacke, Tablette auf dem linken Handteller, Wasserglas in der rechten Hand, lächelt in die Kamera
Wenn Parkinson-Medikamente nur eine Viertelstunde später als geplant eingenommen werden, wirken sie nicht so gut, wie es möglich wäre.
© Robert Kneschke - Fotolia

Patienten, die gegen eine Parkinson-Erkrankung Medikamente einnehmen müssen, sollten sich in der Apotheke über den genauen Einnahmezeitpunkt informieren. "Eine allgemeine Dosierungsempfehlung wie dreimal täglich eine Tablette oder mittags ist oft zu ungenau." Diesen Tipp gab Dr. Hiltrud von der Gathen bei einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer in Meran. "Besser ist es, sich die Einnahmezeitpunkte mit genauen Zeitangaben zu notieren und die Medikamente pünktlich einzunehmen", so die Apothekerin aus Castrop-Rauxel.

Hilfe gegen Zittern

Etwa 70 Prozent aller Parkinson-Patienten erhalten den Wirkstoff Levodopa oder Medikamente aus der Gruppe der sogenannten Dopamin-Agonisten. Sie gleichen den Mangel des körpereigenen Botenstoffs Dopamin aus, der die Bewegungsstörungen wie das typische Zittern verursacht. Von der Gathen: "Ich empfehle, Levodopa nicht zum Mittagessen, sondern entweder 30 Minuten vor oder 90 bis 120 Minuten nach einer eiweißreichen Mahlzeit einzunehmen." Gelangt das Medikament gleichzeitig mit Milch, Eiern, Fleisch oder anderen eiweißreichen Lebensmitteln in den Magen, nimmt der Körper den Wirkstoff Levodopa nicht ausreichend auf. Die Dopamin-Agonisten nimmt man hingegen zum Essen ein.

Nicht auf eigene Faust handeln

Von der Gathen betonte, dass Zeit Behandlungserfolg bedeutet. "Wenn die Medikamente auch nur eine Viertelstunde später als geplant eingenommen werden, wirken sie nicht so gut, wie es möglich wäre. Ich rate Patienten auch dringend davon ab, die Dosis auf eigene Faust zu verringern oder das Medikament ohne Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker abzusetzen", sagte die Apothekerin. Auch bei anderen Problemen bieten Pharmazeuten ihre Unterstützung an. "Patienten halten zum Beispiel eine zu Behandlungsbeginn auf tretende Übelkeit für eine Unverträglichkeit. Das ist aber ein Trugschluss. Die Übelkeit ist ein Zeichen dafür, dass die Wirkung der Medikamente einsetzt. Diese Nebenwirkung lässt innerhalb von ein bis zwei Wochen deutlich nach", sagte von der Gathen. Auch für andere häufige Begleitbeschwerden wie Verstopfung, Schlaf- oder Kreislaufstörungen kennt der Apotheker Lösungen.

PEF

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