Heilberufler fordern Versandverbot für verschreibungspflichtige Medikamente
20.12.2016
Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), die Preisbindung für ausländische Versandhändler aufzuheben, gefährde die Daseinsvorsorge für alle Bürger, kritisiert das Bündnis. Ausländische Versender würden nur die wirtschaftlich attraktiven Arzneimittel anbieten. Für die wohnortnahe Versorgung wichtige, aber schlecht vergütete Dienstleistungen wie das Anfertigen von Rezepturen blieben dagegen Aufgabe der öffentlichen Apotheken. Konsequenz dieser Entwicklung wäre eine Schwächung der flächendeckenden Versorgung, fürchten die Heilberufler. Kranke und alte Menschen seien dabei die Verlierer. Sie müssten weitere Wege zur nächsten Apotheke in Kauf nehmen.
Das Bündnis fordert auch, dass die einheitliche Vergütung heilberuflicher Leistungen bestehen bleibt. Nur so könne garantiert werden, dass die Therapie des Patienten im Mittelpunkt stehe und der Patient nicht dazu gezwungen wird, den preisgünstigsten Anbieter aufzusuchen. Zudem dürfe nicht vergessen werden, dass die öffentlichen Apotheken Teil der solidarischen Gesundheitsversorgung seien und mit dem Inkasso der gesetzlich vorgeschriebenen Rabatte einen wesentlichen Beitrag für stabile Kassenbeiträge leisteten. Deshalb sollte der Gesetzgeber die für Patienten notwendigen Strukturen für eine gute Zusammenarbeit von Apothekern und Ärzten bewahren und dafür den Versandhandel auf das europarechtliche Maß reduzieren.
dr / <link http: www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ