Hepatitis C: Oft symptomfrei, aber gefährlich

28.07.2016

Eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus kann tückisch sein: Sie kann ohne Krankheitsanzeichen verlaufen, wird in den meisten Fällen chronisch und zählt zu den wichtigsten Ursachen von Leberzirrhose und Leberkrebs. Darauf machen die Medizinische Gesellschaft für Mikroimmuntherapie (MeGeMIT) und das Robert-Koch-Institut (RKI) anlässlich des heutigen Welt-Hepatitis-Tages am 28. Juli aufmerksam.
Eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus verläuft häufig ohne typische Krankheitsanzeichen. Ein Bluttest gibt Aufschluss. image.originalResource.properties.copyright

Nach Angaben des RKI wird der Anteil der hierzulande chronisch mit Hepatitis C Infizierten auf 0,2 bis 0,3 Prozent der Allgemeinbevölkerung geschätzt. Damit gehört Deutschland zu den Ländern mit einer geringeren Verbreitung. Dennoch ist das Thema Hepatitis C angesichts ihrer Bedeutung bei Leberzirrhose und -krebs von hoher Wichtigkeit für die Gesundheit der Bevölkerung: „Hepatitis-Viren stellen eine Gefahr dar, weil sie ihre Erbinformation an das Erbgut der Leberzellen weitergeben. Sie verschwinden nicht vollständig, sondern bleiben in den Zellen“, erklärt Petra Blum vom Vorstand der MeGeMIT. Bei einer Störung des Immunsystems könne das Virus dann aktiviert werden und langanhaltende Infektionen zur Folge haben. Je eher eine Infektion mit diesem Virus entdeckt würde, desto besser lasse sie sich therapieren, so Blum. Umso tückischer sei es, dass die Erkrankung häufig lange Zeit völlig symptomfrei verlaufe.

Hepatitis C wird in erster Linie durch infiziertes Blut übertragen. Eine Ansteckung kann beispielsweise durch mangelnde Hygiene bei Operationen, Tätowierungen, Piercings oder Akupunkturen erfolgen sowie durch gemeinsames Spritzbesteck in der Drogenszene oder Nadelstichverletzungen bei medizinischem Personal. Eine sexuelle Übertragung ist möglich, aber selten. Eine akute Infektion heilt nur bei rund einem Fünftel der Betroffenen von selbst aus. Wird Hepatitis C chronisch, kommt es nach 20 bis 30 Jahren bei bis zu einem Drittel der Betroffenen zu Spätfolgen wie einer Zirrhose und Leberkrebs. Eine Impfung ist nicht möglich. Seit Anfang 2015 steht jedoch eine Therapie zur Verfügung, die bei einer relativ geringen Behandlungszeit eine Heilungsrate von über 90 Prozent verspricht.

ke/PZ