Herzinfarkt bei jungen Erwachsenen immer häufiger

11.03.2019

Insgesamt erleiden immer weniger Menschen einen Herzinfarkt. Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass es inzwischen häufiger auch jüngere Personen unter 40 Jahren trifft. Ein Risikofaktor dafür könnte Drogenmissbrauch sein, wie eine neue Studie zeigt.
Für viele junge Menschen ist der Gedanke an einen Herzinfarkt in weiter Ferne. image.originalResource.properties.copyright

In einer US-amerikanischen Studie waren 2.097 junge Überlebende von Herzinfarkten bis 50 Jahre näher untersucht worden. Etwa 20 Prozent von ihnen war 40 Jahre oder jünger. Ihr Anteil hatte während der letzten zehn Jahre stetig jährlich um zwei Prozent zugenommen. „Früher war es unglaublich selten, dass jemand unter 40 Jahren einen Herzinfarkt bekam“, sagte Studienleiter Prof. Dr. Ron Blankstein. Nun seien einige Patienten sogar noch jünger und hätten ein ebenso großes Risiko für weitere kardiovaskuläre Ereignisse wie jemand, der älter ist.

Auf der Suche nach den möglichen Risikofaktoren für die Zunahme von Herzinfarkten im jungen Alter stießen die Wissenschaftler bei jungen Patienten häufiger auf Drogenmissbrauch, etwa mit Marihuana und Kokain (17,9 Prozent bis 40 Jahre im Vergleich zu 9,3 Prozent bei den 41-50-Jährigen). Alkohol hatten die Jüngeren dagegen in geringeren Mengen konsumiert. Weiter fanden Blankstein und sein Team heraus, dass jeder fünfte Herzinfarkt-Patient unter 50 zusätzlich an Diabetes litt. Diabetes ist nicht nur einer der stärksten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt, sondern verschlechtert die Prognose auch deutlich.

Blankstein sagt: „Viele Menschen glauben bei einem Herzinfarkt ans Schicksal, aber die überwiegende Mehrheit könnte durch einen gesunden Lebensstil und das Management anderer Risikofaktoren verhindert werden.“ Sein Rat lautet: Tabak vermeiden, regelmäßig Sport treiben, sich gesund ernähren, wenn nötig Gewicht verlieren, Blutdruck und Cholesterin kontrollieren, Diabetes vermeiden und sich von Drogen fernhalten.

ZOU