Höherer Blutdruck bei Einnahme von Paracetamol

ZOU | 30.03.2022

Bei Personen mit Bluthochdruck stieg durch die Einnahme der Tageshöchstdosis von Paracetamol schon nach wenigen Tagen der Blutdruck weiter an. Dies berichten Forscher in der Zeitschrift „Circulation".
Paracetamol-Tabletten gehören zu den gängigsten Präparaten gegen Kopfschmerzen und Fieber. image.originalResource.properties.copyright

Bei Erwachsenen mit Bluthochdruck, die zwei Wochen lang die maximale Tagesdosis von vier Gramm Paracetamol eingenommen hatten, kam es zu einem messbaren Anstieg des systolischen (oberen) Blutdrucks von fünf Einheiten im Vergleich zur Placebogruppe. Der diastolische (untere) Blutdruck lag knapp zwei Einheiten über dem der Vergleichsgruppe. Der Effekt war unabhängig davon, ob die Personen Blutdruckmedikamente eingenommen hatten oder nicht.

Da der Anstieg schon am vierten Tag einsetzte und über die Untersuchungsdauer von zwei Wochen anhielt, nehmen die Forscher an, dass es sich um ein generelles Phänomen handelt. Sie raten deshalb dazu, dass Menschen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen Paracetamol nur mit Vorsicht und in möglichst geringer Dosis einnehmen sollten.

Paracetamol ist ein frei verkäufliches fiebersenkendes Schmerzmittel, das weltweit häufig eingesetzt wird. Bisher dachte man, dass es – im Gegensatz zu Schmerzmitteln aus der Gruppe der NSAR wie Ibuprofen oder ASS – keinen oder nur einen geringfügigen Einfluss auf den Blutdruck nimmt. Dies wurde bisher allerdings nur selten untersucht, und auch die vorliegende Studie muss weiter untermauert werden, denn es hatten nur 103 Personen mit Bluthochdruck teilgenommen, die nicht an Schmerzen litten. Es bleibt deshalb zu klären, ob der Effekt tatsächlich langfristig anhält und ob er auch auf Menschen mit normalem Blutdruck übertragbar ist.

Quelle: DOI 10.1161/circulationaha.121.056015