Hyalomma-Zecke: erster Fleckfieber-Verdachtsfall

16.08.2019

Die tropische Zecke Hyalomma, die unter anderem Fleckfieber übertragen kann, ist in Deutschland auf dem Vormarsch: Dieses Jahr wurden schon 50 Exemplare gefunden, 2018 waren es insgesamt 35. Experten gehen davon aus, dass die Zecken in Deutschland überwintert haben. Nun gibt es einen ersten Fleckfieber-Verdachtsfall.
Sie ist deutlich größer als der Gemeine Holzbock und hat gestreifte Beine: die tropische Riesenzecke Hyalomma. image.originalResource.properties.copyright

Die Parasitologin Prof. Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim folgert aus dem Fall: „Damit wissen wir jetzt nicht nur sicher, dass die Hyalomma-Zecke auch an Menschen geht, sondern es besteht leider auch der dringende Verdacht, dass hier in Deutschland eine Übertragung des Zeckenfleckfiebers durch die Tiere tatsächlich möglich ist.“

Hyalomma-Zecken stammen ursprünglich aus Afrika, Asien und Südeuropa und können neben Fleckfieber auch zwei gefährliche Viren übertragen, die hämorrhagisches Fieber auslösen. Sie sind wesentlich größer als der normale einheimische Holzbock und saugen vor allem an großen Tieren, zum Beispiel an Pferden. Auffällig sind ihre gestreiften Beine. Wer so eine Zecke entdeckt, sollte sie am besten wie eine einheimische Zecke mit Zeckenzange, Zeckenkarte oder Pinzette entfernen und zu Forschungszwecken in einem kleinen, festverschlossenen Behälter an Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Universität Hohenheim, Fachgebiet für Parasitologie, Emil-Wolff-Straße 34, 70599 Stuttgart schicken.

ZOU