Immer mehr Erwachsene leiden unter Arthritis

ZOU | 28.10.2022

In England ist die Anzahl der Erwachsenen mit entzündlichen Gelenkerkrankungen innerhalb von 16 Jahren um mehr als 40 Prozent gestiegen. Dies zeigt eine Studie, die in der Fachzeitschrift „The Lancet Regional Health - Europe“ erschienen ist.
Schmerzen in den Fingergelenken sind häufig ein erstes Warnzeichen für rheumatoide Arthritis. image.originalResource.properties.copyright

Zwischen 2004 und 2020 haben entzündliche Gelenkerkrankungen in England um mindestens 40 Prozent zugenommen. Das bedeutet, dass im Jahr 2020 mehr als ein Prozent aller Erwachsenen und mehr als 2,5 Prozent der über 65-Jährigen die Diagnose einer entzündlichen Arthritis bekommen hatten.

Der Begriff „entzündliche Arthritis“ umfasst verschiedene Erkrankungen, die Schmerzen und Schwellungen von Gelenken verursachen. Die häufigsten sind rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis und axiale Spondyloarthritis. Je früher Menschen mit entzündlicher Arthritis eine fachärztliche Behandlung erhalten, desto besser können sie behandelt werden.

Dr. Ian Scott von der Universität in Keele kommentierte die Ergebnisse entsprechend: „Unsere Ergebnisse haben erhebliche Auswirkungen auf den NHS [den National Health Service; das staatliche Gesundheitssystem in Großbritannien und Nordirland]. Viele Studien haben gezeigt, dass Menschen mit entzündlicher Arthritis umso besser behandelt werden, je früher sie zu einem Spezialisten gehen. Es ist sehr wichtig, dass Menschen mit neu auftretender entzündlicher Arthritis oder einem Schub ihrer Arthritis schnell untersucht werden. Dies zu ermöglichen, ist von entscheidender Bedeutung.“

Er wies darauf hin, dass besonders Menschen über 65 Jahren davon betroffen sind, und warnte: „Wir müssen insbesondere sicherstellen, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen ältere Menschen mit Arthritis nicht abhängt. Andere Studien haben gezeigt, dass sie das Internet seltener nutzen und seltener über die wesentlichen digitalen Fähigkeiten verfügen, um auf Online-Gesundheitsangebote zuzugreifen.“

Quelle: DOI 10.1016/j.lanepe.2022.100519