Immunreaktion könnte für trockene Augen sorgen

27.07.2018

Immunzellen, die normalerweise herbeieilen, um die Augen vor Infektionen zu schützen, könnten die sogenannten Meibom-Drüsen im Auge stören und zu trockenen Augen führen. Dies geht aus einer US-amerikanischen Studie hervor.
Trockene Augen lassen sich mit Tränenersatzmitteln behandeln. image.originalResource.properties.copyright

Die Meibom-Drüsen produzieren ein öliges Sekret, das Bestandteil der Tränenflüssigkeit ist und bei jedem Blinzeln abgesondert wird. Bei einer Funktionsstörung dieser Drüsen verdunstet der Tränenfilm schneller, was zu trockenen Augen führen kann. Der Studie zufolge, die im Fachblatt Science Translational Medicine veröffentlicht wurde, könnten sogenannten Neutrophile, die normalerweise Entzündungen im Auge entgegenwirken, zur gleichen Zeit die feuchtigkeitsspendenden Drüsen stören.

„Während des Schlafs sammeln sich Neutrophile in der Tränenflüssigkeit an“, sagt Daniel E. Saban von der Duke University in Durham. Möglicherweise helfen sie dabei, Abfallprodukte, die während des Schlafs anfallen, zu entfernen. In dem Moment, wenn die Augen geöffnet werden, verschwinden diese Immunzellen wieder aus der Tränenflüssigkeit. Bei Patienten mit trockenen Augen sei das in manchen Fällen nicht der Fall. Ihre Tränen enthielten größere Mengen an Neutrophilen, auch am Tag, so Saban. Eine erhöhte Anzahl der Immunzellen fanden die Forscher insbesondere bei Patienten mit eine starken Funktionsstörung der Drüsen, die gleichzeitig auch unter entzündlichen Erkrankungen litten, wie Allergien, Rosacea oder Autoimmunerkrankungen. „Unsere Studie zeigt, dass manche Formen der Meibom-Drüsen-Dysfunktionen entzündliche Erkrankungen sind und unsere Studien mit Mäusen bestätigen, was wir in Tränen von Menschen mit blockierten Drüsen sehen“, sagt Studienautor Preeya K. Gupta.

Das trockene Auge könne sehr unterschiedliche Ursachen haben, und nicht alle Augenentzündungen führten zu einer Funktionsstörung der Meibom-Drüsen. Doch die neuen Erkenntnisse könnten möglicherweise helfen, effektivere Behandlungsmöglichkeiten für die Augenerkrankung zu finden, hoffen die Forscher.

HH