Bei Hirschen: Impfung gegen BSE-ähnliche Krankheit zeigt Erfolg

19.12.2014

Vor gut 20 Jahren versetzte der Rinderwahnsinn viele Menschen in Angst und Schrecken. Nun ist es US-Forschern gelungen, eine Impfung zu entwickeln, die Hirsche vor einer ähnlichen Hirnkrankheit schützen konnte. Das lässt auch für Prionen-Erkrankungen des Menschen hoffen.
In einer kleinen Studie mit Hirschen zeigte eine Impfung gegen Prionen Erfolg. image.originalResource.properties.copyright

Mit der neuen Impfung sei es gelungen, Hirsche erfolgreich gegen die Chronic Wasting Disease (CWD, übersetzt chronische Auszehrungskrankheit) zu impfen, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Vaccine. Bei der CWD handelt es sich um eine Hirnkrankheit, die vermutlich durch Prionen verursacht wird. Dies sind infektiöse Eiweiße. Es wird vermutet, dass Prionen auch andere, ähnliche Krankheiten zum Beispiel BSE, besser bekannt als Rinderwahnsinn, verursachen.

Dank der neuen Erkenntnisse könnte auch ein Schutz vor Prionen-Erkrankungen des Menschen in greifbare Nähe rücken, hoffen die Forscher. Zu Krankheiten, bei denen eine Beteiligung von Prionen vermutet wird, zählen die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, aber auch andere seltene Hirnerkrankungen wie Kuru oder die tödliche familiäre Insomnie. Selbst bei Alzheimer, so die Forscher, hätten manche Studien einen Zusammenhang mit prionen-ähnlichen Infektionen gezeigt. „Jetzt, wo wir herausgefunden haben, dass ein Schutz vor Prionen-Infektionen bei Tieren möglich ist, könnte dies auch für Menschen machbar werden“, sagt Professor Thomas Wisniewski, der die Impfung mit entwickelt hat.

In einer kleinen Studie hatten Wisniewski und sein Team fünf Hirschen den neuen Impfstoff verabreicht, während sechs Tiere eine Scheinimpfung erhielten. In der Folge wurden alle Hirsche mit Prionen infiziertem Hirngewebe ausgesetzt. Im Beobachtungszeitraum von zwei Jahren zeigte sich, dass ausnahmslos alle Hirsche ohne Impfung an CWD erkrankten. In der Impfgruppe blieb ein Hirsch dagegen gesund und die anderen vier infizierten sich zwar ebenfalls, es dauerte jedoch deutlich länger als bei den Tieren ohne Impfung.

HH