Intelligente Kleidung neutralisiert Schweißgeruch

05.08.2019

Hitze, stressige Situationen oder intensives Training: Unangenehmer Schweißgeruch kann peinlich sein. Portugiesische Forscher wollen Abhilfe schaffen, indem sie Stoff aus Baumwolle so modifizieren, dass dieser bei Kontakt mit Schweiß ein Citrus-Aroma freisetzt. In der Zeitschrift ACS Applied Materials & Interfaces berichteten sie über ihre ersten Erfolge.
Forscher haben Baumwollkleidung so verändert, dass sie beim Kontakt mit Schweiß einen Zitronenduft abgibt. image.originalResource.properties.copyright

Wissenschaftler auf der ganzen Welt arbeiten an „intelligenter Kleidung“, die Reize wie Licht, Temperatur oder mechanische Beanspruchung wahrnimmt und auf bestimmte Weise reagiert, etwa indem sie die Farbe ändert oder ein elektrisches Signal leitet. Forscher aus Portugal haben nun zwei Methoden entwickelt, um gezielt Duft aus Baumwollstoff freizusetzen. Ihre Neuerfindung verströmt β-Citronellol, einen von Zitronengras abgeleiteten Duft, als Reaktion auf Schweiß.

Die Wissenschaftler haben ein Eiweiß in der Nase von Schweinen gefunden, das „Odorant-Binding-Protein“ (OBP), welches an β-Citronellol bindet. Das OBP haben die Forscher so verändert, dass es sich an Baumwolle koppeln lässt. Für die zweite Methode haben die Forscher den Duft in Liposomen verpackt und auf ähnliche Weise am Stoff verankert wie das Citronellol-beladene OBP. Durch den niedrigen pH-Wert von Schweiß setzten sowohl das OBP als auch die Liposomen β-Citronellol frei.

Der Vergleich der beiden Strategien ergab, dass das OBP den Duft schnell abgab, während die Liposomen ihn langsamer und kontrollierter freisetzten. Die Liposomen konnten zudem mit mehr Duftstoff beladen werden. Beide Methoden könnten sich für unterschiedliche Bekleidungsanwendungen als nützlich erweisen, hoffen die Forscher.

ZOU