Jetzt neu gegen Myome

10.09.2014

Seit einigen Monaten ist eine neuartige medikamentöse Behandlung myombedingter Beschwerden mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat möglich.
Etwa 40 Prozent der Frauen zwischen 35 und 55 Jahren haben einen gutartigen Tumor der Gebärmutter. image.originalResource.properties.copyright

Uterusmyome sind gutartige Tumore der Gebärmutter. Das weibliche Hormon Progesteron beeinflusst das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut und wirkt sich auf das Wachstum von Myomen aus. Diese verursachen schwere Blutungen in der Gebärmutter und führen zu Unterleibsschmerzen sowie Blutarmut, fachsprachlich Anämie genannt. Ulipristalacetat beeinflusst die Aktivität von Progesteron und damit das Wachstum der Myome. Durch die Einnahme des Medikaments schrumpfen die Myome, die Blutungen werden gestoppt, und die Beschwerden bessern sich.

Krankenkasse erstattet die Therapie

In zwei Studien wurde die Wirkung des Medikaments mit der einer Scheinbehandlung und mit bereits zur Behandlung von Uterusmyomen zugelassenen Medikamenten verglichen. Die beiden Studien dauerten jeweils drei Monate. Teilgenommen haben 549 Frauen mit Uterusmyomen, die bereits für eine Operation vorgesehen waren.

In einer zusätzlichen Studie mit 132 Frauen wurde die Wirkung von Ulipristalacetat über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten beurteilt. Alle drei Studien zeigen, dass Ulipristalacetat die Symptome bei Frauen mit Uterusmyomen bessert.

Zugelassen ist das Präparat für Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter, die an Uterusmyomen erkrankt und deshalb für eine Operation vorgesehen sind. Die Behandlung der Myome dauert drei Monate und kann bei Bedarf wiederholt werden. Das bedeutet: über drei Monate eine tägliche Einnahme von Ulipristalacetat, eine Zykluslänge Pause, mit Beginn des zweiten Zyklus nach der Pause erfolgt die zweite Gabe des Medikaments. Das Präparat wird auch bei wiederholter Gabe von den Krankenkassen erstattet.

Nebenwirkungen überschaubar

Bei anderen Medikamenten, die gegen Myome eingesetzt werden, kann die Menge des weiblichen Geschlechtshormons Estrogen so stark absinken, dass Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen auftreten können. Mit Ulipristalacetat soll das weniger der Fall sein. Die Knochendichte soll ebenfalls unbeeinflusst bleiben.

Besonders zu beachten ist, dass das Präparat während einer Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Blutungen unbekannter Ursache nicht eingenommen werden darf. Zudem ist für den Zeitraum der Behandlung zusätzlich zu verhüten. Ulipristalacetat unterdrückt zwar den Eisprung, wird daher auch als Wirkstoff in der "Pille danach" eingesetzt, unerwünschte Wirkungen auf einen Embryo können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Frauen, die den Wirkstoff 13 Wochen einnehmen, haben in der Regel nach spätestens vier Wochen wieder einen Eisprung und können theoretisch schwanger werden.

Pharmazeutin Jasmin Weg