Mit dem positiven Schwangerschaftstest beginnt für die meisten Frauen eine spannende Zeit: Sie erleben in den nächsten Wochen und Monaten Veränderungen an Körper und Seele. Ihr Körper vollbringt jetzt große Zusatzleistungen.
So schnell wie im Mutterleib wächst der Mensch nie wieder in seinem Leben. In den ersten Wochen verändert sich das Ungeborene stündlich: Am Ende der vierten Woche sind bereits die Anlagen für alle inneren und äußeren Organe vorhanden. Diese bilden sich in den nächsten Wochen aus. Und dann heißt es: Wachsen.
Hormonspiegel und Stoffwechsel der werdenden Mutter verändern sich dabei rapide. Blutzuckerspiegel und Blutdruck sind häufig eher niedriger als sonst. Fachleute vermuten in dieser Umstellung den Grund für die Müdigkeit und die Übelkeit vieler Frauen in den ersten Monaten. Bei morgendlicher Übelkeit empfiehlt es sich, noch vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit zu essen und generell mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag zu verteilt einzunehmen. Auch Vitamine des B-Komplexes wie die Vitamine B1, B6 und B12 haben sich als hilfreich bei Schwangerschaftsübelkeit erwiesen. Speziell zusammengesetzte Präparate erhalten Betroffene in der Apotheke.
Zu Beginn der Schwangerschaft sollte der erste Weg zum Frauenarzt führen. Er kann mittels einer vaginalen Ultraschallaufnahme die Schwangerschaft eindeutig feststellen und den Geburtstermin ermitteln. Jetzt bekommt die werdende Mutter ihren Mutterpass. In diesem Untersuchungsheft halten Arzt oder Hebamme alle im Verlauf der Schwangerschaft und Geburt kontrollierten Daten und Befunde fest. Dazu gehören die Ergebnisse der Blutuntersuchung im Labor und die Befunde der weiteren Vorsorgetermine. Also zum Beispiel die Herztöne des Kindes, den Blutdruck, Eisenwerte und Gewicht der Mutter. Zehn bis zwölf Kilo Gewichtszunahme bis zum Ende der Schwangerschaft gelten als normal.
In der Schwangerschaft kann unter Umständen eine Zuckerstoffwechselstörung der Mutter auftreten. Dieser "Gestationsdiabetes" führt nicht selten zu einem ungewöhnlichen Größenwachstum des Kindes. Daher wird der Urin bei jeder Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft auf Diabetes-Hinweise untersucht. Zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche wird zusätzlich noch ein Zuckerbelastungstest angeboten.
Ob das Kind gesund ist, lässt sich durch vorgeburtliche Untersuchungen klären. Hierbei können zum Teil Fehlbildungen oder Erbkrankheiten erkannt werden. Zum Standard gehören mittlerweile Ultraschalluntersuchungen, von denen die gesetzlichen Krankenkassen drei im Verlauf der Schwangerschaft bezahlen. Diese können Hinweise auf Herz- und Nierenfehler, Neuralrohrdefekte (offener Rücken) oder auf ein Down Syndrom liefern. Ein beratendes Gespräch beim Arzt kann klären, ob darüber hinaus noch weitere Untersuchungen zur vorgeburtlichen Diagnostik sinnvoll sind.
So können Mediziner durch die Untersuchung des Blutes der Mutter Erkenntnisse gewinnen, wie gesund das Ungeborene ist. Das sogenannte Ersttrimesterscreening, eine Kombination aus Blut- und Ultraschalluntersuchung, liefert einen statistischen Risikowert für das Down-Syndrom. Beim "Triple Test" handelt es sich um eine Blutuntersuchung, die zusammen mit dem Alter und dem Gewicht der Mutter ebenfalls einen statistischen Risikowert für das Down-Syndrom oder einen Neuralrohrdefekt ermittelt.
Darüber hinaus kann bei Bedarf eine Gewebeprobe des Mutterkuchens entnommen werden. Diese "Chorionzotten-Biopsie" lässt Rückschlüsse auf Chromosomenveränderungen und zahlreiche Erbkrankheiten zu. Dazu dient auch die Fruchtwasseruntersuchung, fachsprachlich Amniozentese. Die kindlichen Zellen im Fruchtwasser werden auf Erb- und Stoffwechselerkrankungen untersucht.
Während der Schwangerschaft braucht die werdende Mutter kaum mehr Energie. Dem gegenüber steht allerdings ein etwa doppelt so hoher Bedarf an einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen. Eine abwechslungsreiche und vollwertige Mischkost versorgt Mutter und Kind mit allem Notwendigen. Trotzdem kann es bei einzelnen Nährstoffen wie Jod, Eisen oder Folsäure schon mal knapp werden. In der Apotheke gibt es jedoch Präparate, die einem Mangel vorbeugen oder ihn beheben.
Verzichten muss die Schwangere nur auf wenige Dinge. Allerdings können selbst geringe Mengen an Alkohol und Nikotin Wachstum und Gehirnentwicklung des Ungeborenen beeinträchtigen. Eine besonders sensible Phase in der Entwicklung des kleinen Menschen sind die ersten Wochen, wenn innere und äußere Organe angelegt werden. Auch Arzneimittel, die die werdende Mutter verwendet, können nun schaden. Daher ist es ratsam, Medikamente nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker einzunehmen. Es stehen einige Arzneimittel zur Verfügung, die jahrzehntelang eingesetzt und als ungefährlich eingestuft wurden.
Apothekerin Christina Brunner
Quelle: Berufsverband der Frauenärzte e. V.
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