Mücke, Biene, Wespe, Hummel: So erkennen Sie, welches Insekt gestochen hat

Rüdiger Freund  |  14.07.2025 16:41 Uhr

Ein kurzer Stich, ein stechender Schmerz – und plötzlich ist da eine juckende Schwellung. Doch war es eine Mücke, eine Wespe oder vielleicht eine Hornisse? Vor allem für Allergiker kann diese Information entscheidend sein. Hier erfahren Sie, worin sich die Stiche von Insekten unterscheiden und wann Sie zum Arzt müssen.

Auch Hummeln können stechen - sie tun dies aber nur im absoluten Ausnahmefall.
Auch Hummeln können stechen - sie tun dies aber nur im absoluten Ausnahmefall.
© alex_1910/iStockphoto

Wie erkennt man einen Mückenstich?

  • Verläuft meist schmerzfrei, da Mücken eine betäubende Substanz injizieren
  • Starker Juckreiz wenige Minuten nach dem Stich
  • Bildung einer geröteten Quaddel, die zu einem kleinen, festen Knötchen (Papel) wird
  • Heilt in der Regel nach wenigen Tagen von selbst ab

Tipp: Kühlung hilft gegen Juckreiz. Nicht aufkratzen – Infektionsgefahr!

Stich von einer Bremse: Warum tut er so weh?

  • Sehr schmerzhaft durch säbelartige Mundwerkzeuge
  • Kleine Blutergüsse um die Einstichstelle möglich
  • Starke Rötung, Schwellung und Juckreiz
  • Bleibt oft länger sichtbar als ein Mückenstich

Stechfliege oder Mücke? So erkennen Sie den Unterschied

  • Noch heftigere Reaktion als bei Mückenstichen
  • Blutunterlaufene, geschwollene Einstichstelle
  • Ausgeprägte Quaddelbildung
  • Rötung und Schwellung um die Einstichstelle.

Bienenstich: Was ist besonders gefährlich?

  • Sehr schmerzhaft, Stachel bleibt meist mit Giftsack in der Haut
  • Weiteres Gift wird nach dem Stich abgegeben
  • Biene stirbt beim Stich
  • Hohe Gefahr allergischer Reaktionen!

Wichtig: Stachel vorsichtig entfernen, nicht quetschen!

Wespenstich: Häufiger, aber nicht harmloser

  • Ähnliche Reaktion wie beim Bienenstich.
  • Ebenfalls sehr schmerzhaft.
  • Stachel verbleibt nicht in der Haut, da die Wespe ihren Stachel nach dem Stich herausziehen kann.
  • Wichtig: Kann starke allergische Reaktionen auslösen!

Hummel: Friedlich, aber nicht ungefährlich

  • Stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen.
  • Stachel hat keine Widerhaken und bleibt deshalb nicht in der Haut stecken.
  • Sehr schmerzhafter Stich, mit Rötung und Schwellung um die Einstichstelle.
  • Kann bei Bienengift-Sensibilisierung bzw. -Allergie ebenfalls schwere Reaktionen auslösen.

Hornisse: Groß, laut – aber meist harmlos

  • Wenig aggressiv, sticht nur bei Gefahr
  • Mehrfaches Stechen möglich, Stachel bleibt nicht in der Haut
  • Stark brennender Schmerz, Rötung und Schwellung
  • Hohe Allergiegefahr bei Wespengift-Sensibilisierung bzw. -Allergie

Wann ist eine Schwellung normal – und wann nicht?

Eine normale Schwellung nach einem Insektenstich kann bis zu 10 cm Durchmesser erreichen. Eine massive Schwellung an der Einstichstelle, die länger als 24 Stunden anhält, wird als überschießende Lokalreaktion bezeichnet. Schwellungen und Juckreiz an anderen Körperstellen (unabhängig von der Einstichstelle) sowie Beschwerden wie Schwindel, Übelkeit, Atemnot oder Herzrasen können Bestandteil einer allergischen Reaktion auf den Insektenstich sein. Mehr dazu lesen Sie auch im Beitrag Insektenstich: Was tun, wenn die Schwellung immer größer wird? auf aponet.de.

Bei starker allergischer Reaktion den Notarzt rufen

Wenn Symptome auftreten, die über die normale Reaktion an der Einstichstelle hinausgehen, ist es wichtig, mit einem Arzt zu klären, ob eine Allergie vorliegt und wenn ja, gegen welches Insektengift. Bei starken allergischen Reaktionen wie Übelkeit, Schwindelgefühl oder Atemnot immer den Notarzt rufen.

Die näheren Umstände des Stichs helfen bei der Einschätzung

Wenn bekannt ist, welches Insekt die allergische Reaktion ausgelöst hat, kann dies die Diagnose im Falle unklarer Befunde erleichtern. Hierbei hilft auch die Beobachtung, bei welcher Gelegenheit der Stich erfolgt ist. War es z. B. beim Barfußlaufen über die Wiese oder beim Blumenpflücken? Das würde den Verdacht auf einen Bienenstich erhärten. Oder wurden Sie während einer Grillparty oder in der Nähe eines Mülleimers gestochen? Dann könnte es eine Wespe gewesen sein.

Hyposensibilisierung minimiert Risiko

Menschen, die bereits von einer Insektengiftallergie wissen, haben ihre Notfallmedikation am besten stets griffbereit und klären ihr Umfeld über die Allergie und notwendige Hilfsmaßnahmen auf. Fachleute raten zu einer Hyposensibilisierung gegen das spezielle Insektengift, um das Risiko eines allergischen Schocks zu minimieren.

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