FrauengesundheitBaby & Familie
Ist eine Infektion mit dem neuartigen Virus SARS-CoV-2 für werdende Mütter und ihre Babys eine besondere Gefahr? Viele Frauen und junge Familien sind in der aktuellen Situation verunsichert. Gynäkologen in Deutschland geben Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Momentan gibt es international keinen Hinweis, dass gesunde Schwangere ohne Vorerkrankung gefährdeter sind als die allgemeine Bevölkerung. Es wird erwartet, dass die große Mehrheit der schwangeren Frauen nur leichte oder mittelschwere Symptome zeigen, ähnlich einer Erkältung oder Grippe. Schwerwiegende Verläufe betreffen vor allem ältere, immungeschwächte oder chronisch kranke Menschen.
Da es sich um ein sehr neues Virus handelt, können Ärzte darauf keine eindeutige Antwort geben. Es gibt aktuell jedoch keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten oder darauf, dass das Virus während der Schwangerschaft auf das Baby übertragen werden kann. Experten sehen es daher als unwahrscheinlich an, dass das Virus dem Baby schadet.
Schwangere, denen geraten wurde, sich selbst zu isolieren, sollten im Haus bleiben und 14 Tage lang den Kontakt mit anderen vermeiden. Konkret bedeutet das:
Schwangere sollten sich in diesem Fall an ihren Frauenarzt wenden und ihn darüber informieren, dass Sie sich derzeit in Selbstisolierung für eine mögliche oder bestätigte Coronavirus-Infektion befinden. Es ist wahrscheinlich, dass routinemäßige vorgeburtliche Termine ohne Schaden für Sie oder Ihr Kind herauszögert werden, bis die Isolation endet. Wenn Ihre Hebamme oder Ihr Arzt darauf hinweist, dass Ihr Termin nicht warten kann, werden die erforderlichen Vorkehrungen getroffen, damit Sie den Termin wahrnehmen können.
Als Vorsichtsmaßnahme wird schwangeren Frauen mit Verdacht auf oder bestätigter Covid-19-Infektion bei Wehen geraten, zur Geburt eine Klinik aufzusuchen, in der das Baby kontinuierlich elektronisch überwacht und der Sauerstoffgehalt stündlich geprüft werden kann. Eine Geburt im Geburtshaus oder zu Hause, bei der nur Hebammen anwesend sind, wird daher nicht empfohlen.
Derzeit gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass Sie nicht vaginal gebären können, keine PDA haben dürfen oder dass ein Kaiserschnitt sicherer ist, wenn eine Coronavirus-Infektion vermutet oder bestätigt wurde. Die Verwendung von Lachgas kann jedoch die Ausbreitung des Virus erhöhen – davon wird ausdrücklich abgeraten.
Wenn Sie Wehen bekommen, sollten Sie Ihre Entbindungsstation um Rat fragen und sie darüber informieren, dass Sie eine Coronavirus-Infektion vermutet oder bestätigt haben. Ihr Geburtsteam wird Sie über Möglichkeiten beraten.
Ja, wenn das Ihr Wunsch ist. Vorausgesetzt, Ihrem Baby geht es gut und es muss nicht in der Neugeborenenstation gepflegt werden. Eine Diskussion über die Risiken und Vorteile sollte zwischen Ihnen, Ihrer Familie und den Ärzten, die sich um Ihr Baby kümmern, stattfinden. Diese Empfehlung kann sich ändern, wenn sich das Wissen über das neue Virus weiterentwickelt.
Ja. Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass das Virus über die Muttermilch übertragen werden kann. Daher wird davon ausgegangen, dass die Vorteile des Stillens die potenziellen Risiken einer Übertragung des Coronavirus überwiegen. Infizierte Mütter oder Verdachtsfälle sollten beim Stillen folgende Hygienemaßnahmen befolgen:
Diese Empfehlungen können sich ändern, wenn sich das Wissen über das neue Virus weiterentwickelt. Die Informationen wurden abgestimmt zwischen dem Berufsverband der Frauenärzte e.V., dem Royal College of Obstetricians and Gynaecologists © 2020 und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V.
NK
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