Demenz-Risiko: MIND-Diät kann den Hippocampus vor Ablagerungen schützen

Dr. Karen Zoufal  |  21.08.2025 14:01 Uhr

Eine ausgewogene Ernährung tut nicht nur dem Körper, sondern auch dem Gehirn gut. Eine Studie mit Gehirnen Verstorbener liefert Hinweise: Die MIND-Diät könnte Veränderungen im Gehirnregionen vorbeugen, die für das Gedächtnis wichtig sind.

Im Vordergrund: Verschiedene Gemüsesorten wie Radiesschen, Karotten, Salat, Paprika und Zwiebel. Im Hintergrund: Eine Person bereitet einen Salat zu und fügt etwas Öl hinzu.
Gemüse und Olivenöl: Die MIND-Diät empfiehlt das ebenso wie Hülsenfrüchte, Beeren, Nüsse, Vollkornprodukte und Geflügel. Verstorbene, die sich an diese Ernährung gehalten hatten, hatten weniger Ablagerungen im Hippocampus.
© Artsyslik/iStockphoto

Schon lange ist bekannt, dass gesunde Ernährung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder geistigen Abbau senken kann. Auch der Zusammenhang zwischen MIND-Diät und weniger Gedächtnis-Problemen ist nicht neu (aponet.de berichtete). Durch eine aktuelle Studie weiß man nun etwas mehr darüber, wieso das so ist: Die Lebensmittel der MIND-Diät scheinen insbesondere den Hippocampus zu schützen – eine Gehirnregion, die für das Erinnern, Lernen und Navigieren entscheidend ist.

Was ist die MIND-Diät?

Die MIND-Diät ist eine Ernährungsform, die speziell entwickelt wurde, um die Gehirngesundheit zu fördern und geistigem Verfall im Alter vorzubeugen. Dabei steht die Abkürzung MIND für „Mediterranean-DASH Intervention for Neurodegenerative Delay“, also Mittelmeer-DASH-Intervention zur Verzögerung von Neurodegeneration. „DASH“ bedeutet „Diätetischer Ansatz zum Stopp von Hochdruck“.

Die MIND-Diät enthält viel:

  • Gemüse,
  • Hülsenfrüchte,
  • Beeren,
  • Nüsse,
  • Vollkornprodukte,
  • Geflügel und
  • Olivenöl

Rotes Fleisch, frittierte Speisen, Süßes, Butter und Margarine werden dagegen möglichst vermieden. 

Weniger Gewebeveränderungen im Hippocampus 

Eine Forschungsgruppe hat Gehirne von 809 Verstorbenen untersucht, von denen Ernährungsdaten aus mehreren Jahre vor dem Tod vorlagen. Dabei stellte sich heraus, dass jene, die sich eng an die MIND-Diät hielten, weniger Gewebeveränderungen im Hippocampus aufwiesen. „Unseres Wissens sind dies die ersten Ergebnisse von Humanstudien, die belegen, dass der Zusammenhang zwischen Ernährung und Demenz teilweise durch Hippocampussklerose vermittelt wird“, sagte die Ernährungsepidemiologin Puja Agarwal von der Rush University in Chicago.

Warum das so ist, muss weiter untersucht werden: „Um die Mechanismen besser zu verstehen, die Ernährung und Nährstoffe mit der allgemeinen Gehirngesundheit verbinden, ist es entscheidend, den Zusammenhang zwischen Ernährung und anderen Biomarkern für Neuroinflammation und oxidativen Stress im Gehirn zu untersuchen“, schreiben die Forschenden in dem Fachmagazin „JAMA Network Open.“

Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2025.26089

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