Menschen mit chronischen Schmerzen am ganzen Körper haben langfristig ein höheres Risiko für Bluthochdruck als Menschen ohne, mit kurzfristigen oder mit weniger ausgedehnten Schmerzen. Das zeigen ausgefüllte Fragebögen von über 200.000 Erwachsenen in den USA.
Die Lokalisation von Schmerzen beeinflusst das Risiko für Bluthochdruck
Das Risiko für Bluthochdruck war bei Personen mit chronischen Schmerzen am ganzen Körper um 75 Prozent erhöht. Kurzfristige Schmerzen waren mit einem um 10 Prozent und chronische Schmerzen in bestimmten Körperregionen mit einem um 20 Prozent erhöhten Risiko verbunden – jeweils im Vergleich zu schmerzfreien Personen.
Dabei unterschied sich das Risiko für Bluthochdruck je nach Körperregion:
- chronische Bauchschmerzen: +43 Prozent
- chronische Kopfschmerzen: +22 Prozent
- chronische Nacken-/Schulterschmerzen: +19 Prozent
- chronische Hüftschmerzen: +17 Prozent
- chronische Rückenschmerzen: +16 Prozent
Depressionen und Entzündungen tragen zu dem Zusammenhang bei
Man weiß, dass Depressionen und Entzündungen Bluthochdruck begünstigen. Den Daten zufolge trugen sie zu 11,3 bzw. 0,4 Prozent zum Bluthochdruck bei.
„Je ausgedehnter die Schmerzen sind, desto höher ist das Risiko für Bluthochdruck“, sagte Prof. Dr. Jill Pell von der Universität Glasgow. „Ein Grund dafür ist, dass chronische Schmerzen das Risiko für Depressionen erhöhen, und Depressionen wiederum das Risiko für Bluthochdruck steigern. Dies deutet darauf hin, dass die Früherkennung und Behandlung von Depressionen bei Menschen mit Schmerzen dazu beitragen kann, ihr Risiko für Bluthochdruck zu senken.“
Quelle: DOI 10.1161/HYPERTENSIONAHA.125.25544