Junge Familie: Vorsicht, Frost!

27.12.2018

Wie Eltern ihre Kinder am besten vor Kälte schützen und was im Ernstfall zu tun ist, lesen Sie hier.
Mehrere Schichten, warme Jacken, Mütze und Handschuhe: So schützen sich Kinder im Winter am besten vor Kälte. image.originalResource.properties.copyright

Unterkühlung nicht unterschätzen

"Zu einer Unterkühlung kommt es, wenn die Wärmeabgabe des Körpers über einen anhaltenden Zeitraum größer ist als die Wärmeproduktion", berichtet das Deutsche Rote Kreuz. Zu den Symptomen zählen das typische Kältezittern sowie eine gesteigerte Atmung. Eine Unterkühlung nicht unterschätzen, sondern den Notruf unter 112 alarmieren. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes lässt sich Folgendes tun:

  • Den Betroffenen an einen warmen Ort bringen undlangsam aufwärmen.
  • Nasse, kalte Kleidung entfernen und Körper in warme (Rettungs-)Decken wickeln, weitere Kälteeinwirkung vermeiden.
  • Wenn der Betroffene bei Bewusstsein ist, warme, gut gezuckerte Getränke wie Tee verabreichen, jedoch keine alkoholischen Getränke!
  • Stark unterkühlte Körperteile nicht massieren. Das früher häufig empfohlene Abreiben mit Schnee verschlechtert den Zustand oft noch.
  • Wichtig: Das betroffenen Kind auf keinen Fall heiß baden. Hier droht ein gefährlicher Kreislaufschock.

Bei Erfrierungen nicht reiben!

Erfrierungen treten in der Regel örtlich begrenzt auf. Die Körperteile fühlen sich taub an und verfärben sich bläulich-rot, später weiß-gelb oder weiß-grau. Sie sind kalt, zunächst weich und schmerzhaft, später hart und gefühllos. Häufig betrifft es Finger, Zehen, Ohren, Lippen, Nase und Wangen. Auch hier gilt es, unter 112 den Notruf zu alarmieren. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes lässt sich Folgendes tun:

  • Erfrorene Körperregionen nicht bewegen.
  • Durch Körperwärme des Helfers eine Erwärmung versuchen (jedoch nicht bei hart gefrorenen Körperteilen).
  • Keine aktive Wärme, etwa durch Reiben oder Wärmflasche, zuführen.
  • Erfrorene Körperteile möglichst locker mit keimfreiem Verbandsmaterial bedecken.
  • Da meist auch eine Unterkühlung vorliegt, gelten auch die oben erwähnten Maßnahmen.

Babys und Kinder besonders empfindlich

Auskühlen – das passiert mitunter noch bei Plusgraden. Besonders wenn Fahrtwind, Nässe und eine schlechte Durchblutung zusammenspielen, etwa durch zu enge Kleidung oder Schuhe. Hier beugt oft schon eine warme und lockere Bekleidung vor, die den Körper trocken hält.

Bewährt hat sich der Zwiebellook. Anstatt eines dicken Winterpullovers trägt das Kind am besten mehrere Schichten leichter Kleidungsstücke übereinander. Zum Beispiel Baumwollunterwäsche, darüber ein langärmliges T-Shirt, dann einen dünnen Pullover und anschließend eine Jacke oder einen Anorak. Die Füße schützen zusätzlich Thermosohlen in den Schuhen. Hände freuen sich über Handschuhe und der Kopf über eine passende Mütze oder Kapuze.

Vor allem Babys benötigen bei Minusgraden eine gut abschließende Kapuze oder Mütze. Die Kleinen geben schneller Wärme ab als Erwachsene, vor allem über den Kopf. Im Kinderwagen reicht eine Decke nicht mehr aus. Einen Rundum-Schutz bietet ein Fellsack. Von unten isoliert auch eine Unterlage mit einer Aluminiumschicht gut. Kinder in Tragevorrichtungen muss man besonders warm anziehen. Ebenfalls hilfreich: Das Gesicht mit einer fetthaltigen Creme einreiben, etwa einer speziellen Kälteschutzsalbe aus der Apotheke. Diese drinnen aber bitte wieder entfernen. In der Apotheke gibt es auch spezielle Präparate für empfindliche Kinderhaut.

Peter Erik Felzer