Kaffeetrinker haben seltener Lebererkrankungen

Dr. Karen Zoufal | 22.06.2021

Egal, ob gemahlener oder löslicher Kaffee, entkoffeiniert oder nicht: Laut einer neuen Studie ist Kaffeegenuss mit einem geringeren Risiko für chronische Lebererkrankungen verbunden. Die größte Schutzwirkung zeigte sich bei drei oder vier Tassen pro Tag.
Kaffee ist bei den Deutschen ein sehr beliebtes Getränk, das offenbar auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat. image.originalResource.properties.copyright

Im Vergleich zu Personen, die nie Kaffee tranken, erkrankten Kaffeetrinker zu 21 Prozent seltener an einer chronischen Lebererkrankung, bekamen zu 20 Prozent seltener eine Fettleber und ihr Risiko für einen Tod durch eine chronische Lebererkrankung war um 49 Prozent reduziert. Der maximale Nutzen lag bei drei bis vier Tassen pro Tag. Am stärksten war der Effekt bei Personen, die gemahlenen Kaffee verwendeten: Er enthält hohe Mengen an Kahweol und Cafestol, zwei Substanzen, die in Tierversuchen Vorteile gegen chronische Lebererkrankungen boten. Veröffentlicht wurde die Studie online bei „BMC Public Health“.

An der Studie hatten fast eine Million Menschen teilgenommen, die über durchschnittlich knapp elf Jahre hinweg beobachtet worden waren. 78 Prozent von ihnen tranken Kaffee, 22 Prozent nicht. Während der Studiendauer bekamen 3.600 Personen eine chronische Lebererkrankung, 301 verstarben daran. 5.439 Teilnehmer entwickelten eine Fettleber und 184 eine bestimmte Art von Leberkrebs, ein hepatozelluläres Karzinom.

Dr. Oliver Kennedy von der Universität Southampton sagte: „Die Vorteile, die wir in unserer Studie sehen, könnten bedeuten, dass Kaffee möglicherweise der Vorbeugung von chronischen Lebererkrankungen dienen könnte. Dies wäre besonders bedeutsam für Länder mit geringerem Einkommen und schlechter Gesundheitsversorgung und wo die Belastung durch chronische Lebererkrankungen sehr hoch ist.“

Quelle: DOI: 10.1186/s12889-021-10991-7