Karies vorbeugen: Fluorid von Geburt an

Dr. Karen Zoufal | 05.05.2021

Bislang waren sich Zahnärzte und Kinderärzte nicht ganz einig, ob für Säuglinge zur Vorbeugung gegen Karies eher Fluorid-Tabletten oder lieber Kinderzahnpasta verwendet werden sollen. Experten der betreffenden Fachgesellschaften haben nun einheitliche Empfehlungen ausgesprochen, die in der „Monatsschrift Kinderheilkunde“ veröffentlicht wurden.
Nach dem Durchbruch des ersten Zahns haben Eltern zwei Möglichkeiten, um die Versorgung mit Fluorid bei ihrem Kind sicherzustellen. image.originalResource.properties.copyright

Den parallel existierenden, unterschiedlichen Angaben von Kinder- und Zahnärzten setzen die neuen Empfehlungen nun ein Ende. Sie lauten:

  • Ab der Geburt wird täglich eine mit Vitamin D kombinierte Fluorid-Tablette empfohlen.
  • Nach dem Durchbruch des ersten Zahns bis zum ersten Geburtstag können die Eltern wählen zwischen der Fluoridtablette und Zähneputzen ohne Zahnpasta oder Zähneputzen mit einer reiskorngroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta und Einnahme einer Vitamin D-Tablette ohne Fluorid.
  • Ab dem ersten Geburtstag: zweimal täglich Zähneputzen mit einer reiskorngroßen Menge  fluoridhaltiger Kinderzahnpasta.
  • Ab dem zweiten Geburtstag: zweimal täglich Zähneputzen mit einer erbsengroßen Menge  fluoridhaltiger Kinderzahnpasta.

Eine geeignete Kinderzahnpasta enthält 1000 ppm Fluorid. Eltern sollten sie genau dosieren, damit nicht zu viel Fluorid aufgenommen wird, denn Säuglinge und Kleinkinder können Zahnpasta noch nicht ausspucken. Das Motto „viel hilft viel“ ist deshalb nicht angebracht.

Der Kinder- und Jugendarzt Dr. Burkhard Lawrenz rät außerdem, Kinder behutsam und spielerisch an das Zähneputzen heranzuführen: „Dabei soll das natürliche Bedürfnis des Säuglings genutzt werden, Gegenstände mit dem Mund zu erkunden. Keinesfalls darf gegen den Widerstand des Kindes geputzt werden.“  

Quelle: 10.1007/s00112-021-01167-z