Kinder haben stärkere Antikörperantwort auf Covid-19 als Erwachsene

ZOU | 24.03.2022

Säuglinge und Kleinkinder haben nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 deutlich höhere Antikörperspiegel als Erwachsene. Dies zeigt eine neue Studie, die in der Zeitschrift „JCI Insight “ erschienen ist.
Kinder entwickeln bei einer Infektion mit dem Coronavirus deutlich höhere Antikörperspiegel als Erwachsene. image.originalResource.properties.copyright

Von 682 ungeimpften Kindern und Erwachsenen aus 175 Haushalten hatten 56 Personen Antikörper gegen SARS-CoV-2, was auf eine frühere Infektion mit dem Virus hinweist. Antikörper gegen eine besonders relevante Stelle auf dem Spike-Protein des Coronavirus waren bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen in viel höheren Konzentrationen vorhanden: mehr als 13-mal höher bei Kindern im Alter von 0 bis 4 Jahren und fast 9-mal höher bei Kindern im Alter von 5 bis 17 Jahren. Die Spiegel an neutralisierenden Antikörpern, die Schutz vor einer schweren Covid-19-Erkrankung bieten, waren bei Kindern im Alter von 0 bis 4 Jahren fast doppelt so hoch wie bei Erwachsenen. In den meisten Haushalten, in denen sowohl Kinder als auch Erwachsene Antikörper gegen SARS-CoV-2 hatten, wiesen Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren die höchsten Spiegel aller infizierten Haushaltsmitglieder auf.

„Sehr junge Kinder in unserer Studie entwickelten hohe Antikörpertiter gegen das SARS-CoV-2-Spike-Protein, das Zielantigen für Covid-Impfstoffe. Diese Ergebnisse lassen erwarten, dass wir mit geeigneten Impfstoffdosen sehr kleine Kinder wirksam gegen SARS-CoV-2 immunisieren können“, folgerte Prof. Dr. Ruth Karron von der Johns Hopkins University in Baltimore.

Nur etwa die Hälfte der Personen mit Antikörpern gegen SARS-CoV-2 hatte sich bei einer Arztpraxis gemeldet, was darauf schließen lässt, dass viele milde oder symptomlose Covid-19-Infektionen in der Bevölkerung gar nicht erkannt und somit auch nicht als Infektionsfälle erfasst wurden.

Quelle: DOI 10.1101/2021.12.20.21268034