Kinder vor Verbrennungen schützen

07.12.2016

Zarte Kinderhaut ist für Verbrennungen und Verbrühungen viel anfälliger als die Haut Erwachsener. Die möglichen Folgen sind Schmerzen, jahrelange Behandlungen und lebenslang sichtbare Narben. Der „Tag des brandverletzten Kindes“ am 7. Dezember steht in diesem Jahr unter dem Motto „Heiße Gefahren für Kinder!“. Auf Initiative des Vereins Paulinchen e.V. weisen viele Aktionspartner an diesem Tag auf die Risiken hin und erklären, was im Fall der Fälle zu tun ist.
Ein heißes Backblech, Kerzen, Punsch: In der Vorweihnachtszeit ist die Gefahr für Verbrennungen hoch. image.originalResource.properties.copyright

52 Grad erscheinen einem Erwachsenen beim Trinken seines Tees oder Glühweins im Regelfall nicht besonders heiß, doch schon ab dieser Temperatur kann die zarte Kinderhaut geschädigt werden „Betroffen sind häufig Gesicht, Hände, Füße oder auch die Genitalien. Für Kinder bedeuten Verbrühungen oft große Schmerzen, viele Operationen und langwierige Behandlungen. Die Kinder müssen häufig jahrelang Kompressionswäsche tragen und dürfen sich keinem direkten Sonnenlicht aussetzen“, erläutert Prof. Dr. Doris Henne-Bruns, Ärztliche Direktorin der Ulmer Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Jährlich werden mehr als 30.000 Kinder in Deutschland wegen Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich behandelt. Knapp 6.000 Kinder sind so schwer verletzt, dass sie stationär behandelt werden müssen.

Gerade im Winter sind Heißgetränke und Kerzen große Gefahrenquellen. „Wenn Ihr Kind sich verbrüht oder verbrannt hat, ist es wichtig, die Haut sofort 20 Minuten lang mit etwa 20 Grad kaltem Wasser zu kühlen“, rät Oberärztin Regina Gems, die die Verbrennungssprechstunde für Kinder am Universitätsklinikum Ulm leitet. „Es ist wichtig, dass Sie einen Arzt aufsuchen, denn häufig ist das Ausmaß einer Verletzung nicht gleich sichtbar“, so Gems. „Je nach Schwere der thermischen Verletzungen gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Bei schweren Verbrennungen dritten Grades lässt sich beispielsweise Haut vom Kopf auf die betroffenen Körperstellen transplantieren“, erklärt Sektionsleiterin Dr. Clothilde Leriche. „Bei leichteren Formen kann unter einem künstlichen Hautersatz die natürliche Haut wieder nachwachsen.“

<link http: www.paulinchen.de>Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder ist Initiator und Ausrichter des bundesweiten Tages des brandverletzten Kindes. Der Verein berät und begleitet Familien mit brandverletzten Kindern und informiert die Öffentlichkeit über Gefahren.

Universitätsklinikum Ulm/NK