Krankes Herz durch schlechte Mundhygiene

09.11.2018

Gründliches Zähneputzen mindert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine weitere Studie liefert Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Zahnfleischentzündungen und Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems.
Zweimal pro Tag, mindestens zwei Minuten: Zähneputzen schützt nicht nur vor Karies. image.originalResource.properties.copyright

Personen mit einer schlechten Mundhygiene, die ihre Zähne weniger als zweimal zwei Minuten täglich putzten, hatten einer Untersuchung zufolge ein dreifach höheres Risiko, an einem Herzinfarkt, Herzversagen oder Schlaganfall zu sterben. Diese Ergebnisse präsentierte Dr. Shogo Matsui vom Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaft der Hiroshima-Universität auf der Jahrestagung der American Heart Association in Chicago. Er hatte mit seinen Kollegen 682 Personen befragt und auf Zusammenhänge zwischen ihrer Mundpflege und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin untersucht.

Eine Kardiologin der Universität Kalifornien hat festgestellt, dass Menschen mit mangelnder Mundhygiene häufiger an Problemen der Herzklappen leiden: „Ich verbringe viel Zeit damit, mit ihnen über ihre Zahnpflege zu sprechen.“, sagt Dr. Ann Bolger. Bei einer weiteren, vor kurzem in Italien erschienenen Studie war der Erfolg einer Blutdruck-Therapie bei Patienten mit Parodontitis geringer als bei Patienten mit gesundem Zahnfleisch. Die dauerhafte Entzündung im Mundraum scheint sich negativ auf die Gesundheit des Herz-Kreislaufsystems auszuwirken. Bereits zuvor waren Zusammenhänge zwischen Herzerkrankungen und Parodontitis in mehreren Studien aufgedeckt worden.

Unter Parodontitis versteht man bakterielle Entzündungen Zahnbetts, die durch Zahnbeläge ausgelöst werden und bis zum Zahnverlust führen können. Um vorzubeugen, raten Ärzte dringend, die Zähne mindestens zweimal täglich mit fluoridhaltiger Zahnpasta für zwei Minuten zu putzen. Auch die jährliche Prophylaxe beim Zahnarzt trägt dazu bei, Zähne und Zahnfleisch gesund zu halten.

ZOU