Krebs-Risiko: Welche Rolle spielen die Gene?

Dr. Karen Zoufal | 26.10.2021

Die Ähnlichkeit innerhalb der Familie ist oft schon äußerlich deutlich zu erkennen. Aber gilt das auch für Krebserkrankungen? Hier verhält es sich glücklicherweise etwas anders: Nur etwa fünf bis zehn Prozent aller Krebserkrankungen sind erblich bedingt.
Wie die Mutter, so die Tochter? Was das Risiko für eine Krebserkrankung angeht, spielen noch viele andere Faktoren als die Gene eine Rolle. image.originalResource.properties.copyright

Unsere Gene stammen zur Hälfte von der Mutter und zur Hälfte vom Vater. Im Laufe des Lebens kommt es immer wieder zu Veränderungen in den Genen. Die meisten davon sind unerheblich oder können repariert werden. Manche schaffen aber die Voraussetzungen für Krebs. Ob daraus tatsächlich eine Krebserkrankung wird, hängt in der Regel von weitere Faktoren ab, zu denen das Alter, Hormone, Umweltfaktoren, der Lebensstil und das Immunsystem zählen.

Bei einer erblichen Krebserkrankung liegt dagegen schon bei der Geburt ein Gen vor, das nicht richtig funktioniert. „Es kann die Nachrichten nicht so an die Zellen übermitteln, wie es sollte. Wenn eine Genmutation an Sie weitergegeben wird, können Sie ein höheres Risiko haben, an Krebs zu erkranken als die Allgemeinbevölkerung, die mit zwei gesunden Genkopien geboren wurde“, erläutert Donna Lamp, Koordinatorin eines Programms zur Evaluierung des Krebsrisikos am St. Joseph Cancer Center in Pennsylvania.

Um das Krebsrisiko zu bestimmen, werden sowohl persönliche Risikofaktoren als auch das Auftreten von Krebs in der Familie bewertet. Bei erblichem Brustkrebs wird nach bestimmten Warnsignalen gesucht, z. B. Brustkrebs oder andere Krebserkrankungen bei nahen Verwandten, das Auftreten vor dem 50. Lebensjahr oder in beiden Brüsten gleichzeitig.

Bei Menschen mit einem hohen Risiko werden individuell häufiger Untersuchungen durchgeführt, um Krebs bereits im frühesten Stadium entdecken zu können, so dass ein frühzeitiges Eingreifen möglich ist.