Krebs: Tumor mit Zucker aushungern

27.11.2018

Tumoren benötigen für ihr Wachstum viel Glukose. Offenbar ist es möglich, ihnen diese Energiequelle abzuschneiden, indem die Tumoren mit Hilfe von Mannose quasi ausgehungert werden. Das hemmte ihr Wachstum, wie Forscher aus Schottland berichten.
Zucker-Variationen: Krebszellen lieben Zucker - aber offenbar nicht jeden. image.originalResource.properties.copyright
Zucker-Variationen: Krebszellen lieben Zucker - aber offenbar nicht jeden. image.originalResource.properties.copyright

Mannose, ein mit Glukose verwandter Zucker, kann das Wachstum von Tumoren bremsen und die Chemotherapie unterstützen. Bei Mäusen wurde der Wirkstoff bereits erfolgreich getestet: Professor Kevin Ryan und sein Team vom Cancer Research UK Beatson Institute in Glasgow fanden eine optimale Dosis, die den Effekt von Chemotherapien verbesserte, Tumoren kleiner bleiben ließ und sogar das Leben einiger Versuchstiere verlängerte. Ryan sagt: „Die Forschung steht noch am Anfang, aber wir hoffen, dass Krebspatienten künftig Mannose in einem perfekten Gleichgewicht verabreicht werden kann, um die Chemotherapie zu verbessern, ohne ihre allgemeine Gesundheit zu beeinträchtigen.“

In ihren Versuchen behandelten die Forscher Mäuse mit Haut-, Lungen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Mannose, ohne dass sie Nebenwirkungen beobachteten. Im Labor wurden Leukämie-Zellen und Krebszellen der Eierstöcke, des Darms oder des Knochens durch Mannose unterschiedlich stark in ihrem Wachstum gehemmt. Nun gilt es herauszufinden, welche Patienten am meisten von den neuen Ergebnissen profitieren könnten.

Bislang wird Mannose für die Therapie von Harnwegsinfekten eingesetzt. Bevor es für die Therapie von Krebspatienten genutzt werden kann, sind allerdings noch weitere Forschungsarbeiten nötig, die die Langzeiteffekte und Nebenwirkungen näher beleuchten.

ZOU