Kühle Räume fördern nächtlichen Harndrang

08.10.2015

Viele ältere Menschen wachen häufig nachts auf und müssen die Toilette aufsuchen. Einer neuen Studie aus Japan zufolge könnte es helfen, die Heizung tagsüber ein bisschen höher zu drehen.
Wer nachts häufig auf die Toilette muss, dem könnte es helfen, die Heizung tagsüber aufzudrehen. image.originalResource.properties.copyright

Die Tagestemperatur in Innenräumen beeinflusst der Studie zufolge, wie häufig Senioren nachts Wasser lassen müssen. Mit jedem Grad weniger in der Wohnung stieg die Wahrscheinlichkeit, dass die Studienteilnehmer in der Nacht auf die Toilette mussten. Das berichtet ein japanisches Wissenschaftsteam in der Fachzeitschrift BJU International. Von nächtlichem Harndrang sprechen Ärzte, wenn der Schlaf mindestens zweimal in der Nacht wegen Toilettengängen unterbrochen wird. Die Ursachen für das häufige Wasserlassen können vielfältig sein. So führen bestimmte Medikamente wie entwässernde Diuretika oder Calciumkanalblocker dazu, dass vermehrt Urin gebildet wird. Oder eine Funktionsstörung der Niere oder eine bestehende Zuckerkrankheit können hinter dem Problem stecken. Auch das Körpergewicht, der Konsum von Alkohol und Zigaretten, die körperliche Aktivität im Alltag oder Blutdruckschwankungen in der Nacht beeinflussen die Häufigkeit des nächtlichen Wasserlassens.

Wie die Forscher berichten, blieb der von ihnen gefundene Zusammenhang jedoch auch dann bestehen, wenn solche Faktoren miteinbezogen wurden. Die Ursache könnte eine durch Kälte verursachte Überaktivität der Blase sein, vermuten die Forscher. Aus ihren Ergebnissen folgern sie, dass der nächtliche Harndrang reduziert werden kann, indem die Innenraum-Temperatur am Tage verändert wird.

HH