Laser lässt Zähne nachwachsen

27.05.2014

Ein Zahnarztbesuch endet bei vielen Menschen mit einer Füllung oder Krone. Das könnte sich vielleicht bald ändern. US-amerikanische Forscher haben eine Entdeckung gemacht, die Zahnbehandlungen revolutionieren könnte: Mithilfe eines Lasers haben sie Zahnsubstanz nachwachsen lassen.
Füllungen und Zahnersatz könnten laut neuster Erkenntnisse bald der Vergangenheit angehören. Eine Laserbestrahlung regeneriert stattdessen die Zahnsubstanz. image.originalResource.properties.copyright

Anstatt etwas "wegzulasern" – Haare, Narben oder Tattoos zum Beispiel – gelang es einem Forscherteam um Dr. Praveen Arany etwas "hinzulasern", und zwar Zahnsubstanz, genauer gesagt Dentin. Dabei handelt es sich um ein hartes, knochenähnliches Gewebe, das unterhalb des Zahnschmelzes liegt und einen Großteil des Zahns ausmacht. In Versuchen mit Ratten konnten die Wissenschaftler jetzt zeigen, dass sich diese Zahnsubstanz mithilfe von Laserlicht regenerieren ließ. Hierfür hatten sie den Ratten zunächst mit einem Bohrer ein Loch in die Zähne gebohrt und ein Stück Dentin entfernt. Anschließend bestrahlten die Forscher die beschädigte Stelle sowie das weiche Gewebe darunter mit einem Laser. Zwölf Wochen später hatte sich neues Dentin gebildet.

Dies werde vermutlich dadurch verursacht, dass das Laserlicht einen bestimmten Signalstoff aktiviert, den sogenannten Tumornekrosefaktor beta. Dieser regt Stammzellen dazu an, Dentin zu bilden, so die Forscher. Das könnte auch erklären, warum Laserlicht dabei helfe, Gewebe von Herz, Haut, Lunge oder Nerven zu regenerieren, sagen die Forscher, denn dieser Signalstoff sei in vielen Geweben vorhanden. Das Team um Arany will nun in weiteren Versuchen testen, ob die Regeneration des Dentins auch beim Menschen funktioniert. Da Laser bereits in der Zahnmedizin zur Anwendung kämen, sei es durchaus im Bereich des Möglichen, dass eine solche Licht-basierte Behandlung zur Zahnregeneration in Zahnpraxen verwendet werden könnte, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Science Translational Medicine. Sollte das so sein, könnten Füllungen, Kronen und Gebisse vielleicht bald der Vergangenheit angehören. Noch bleibt dies allerdings Zukunftsmusik.

HH