Lauter Burger-Beat oder sanfter Salat-Blues?

29.05.2018

Für welches Gericht auf der Speisekarte sich Restaurantbesucher entscheiden, hängt nicht nur von den persönlichen Vorlieben ab, sondern auch vom Ambiente eines Restaurants. Dazu gehört die Hintergrundmusik.
Stimmung und Umgebung beeinflussen, was auf den Teller kommt. image.originalResource.properties.copyright

Musik beeinflusst unsere Stimmung: Während schnellere Beats anregend sind, sorgen langsamere Songs für Entspannung. Dieser Unterschied wirkt sich offenbar auch darauf aus, was wir im Restaurant bestellen. Wie ein Forscherteam um Dipayan Biswas, Professor für Marketing an der University of South Florida herausgefunden hat, beeinflusst die Lautstärke der Hintergrundmusik, ob ein Gast in einem Restaurant eher gesündere oder weniger gesunde Gerichte bestellt. Die Lautstärke habe einen direkten Einfluss auf Herzfrequenz und Erregung, erläutern die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Journal of the Academy of Marketing Sciences. Eine lautere Umgebung stimuliere stärker und führe zu mehr Stress, was bei Restaurantgästen das Verlangen nach einem fettigen Cheeseburger und Pommes frites erhöhe. Sanftere Klänge haben dagegen einen beruhigenden Effekt, was typischerweise zu einer gesünderen Wahl führe, wie etwa einem Salat.

Die Forscher hatten die Studie in Schweden in einem Stockholmer Café durchgeführt, in dem sie Musik aus verschiedenen Genres in einer Dauerschleife spielten: einmal bei 55 Dezibel und einmal bei 70 Dezibel. Die Gerichte des Cafés waren in gesund, ungesund und neutral eingeteilt worden. In der Zeit, in der laute Musik gespielt wurde, bestellten 20 Prozent mehr Restaurantbesucher etwas Ungesundes als in der Zeit, in der die leisere Musik unterlegt war, wie die Forscher berichten. Frühere Studien hätten sich bereits mit dem Einfluss von anderen Aspekten wie der Beleuchtung, Gerüchen oder der Inneneinrichtung auf die Wahl des Essens beschäftigt. Ihre Studie sei jedoch die erste, die speziell den Effekt der Lautstärke auf die Speisenwahl untersucht habe, so die Wissenschaftler.

HH