Ein Marathon belastet das Herz

05.12.2018

Biomarker, die die Belastung des Herzmuskels anzeigen, steigen nach einem Marathon auf deutlich höhere Werte an als bei kürzeren Distanzen. Das zeigt eine aktuelle Studie der American Heart Association.
Beliebtes Ziel vieler Ausdauersportler: Einmal einen Marathon laufen. image.originalResource.properties.copyright

Die Belastung des Herzmuskels bei einem Marathon ist wesentlich größer als bei einem Halbmarathon oder einer Distanz von zehn Kilometern. Das berichten spanische Forscher im Fachblatt Circulation. „Wir gehen normalerweise davon aus, dass Marathonläufer gesund sind und keine Risikofaktoren aufweisen, die sie während oder nach einem Rennen anfällig für ein Herzereignis machen könnten“, sagte Studienautor Juan Del Coso, Direktor des sportphysiologischen Labors der Camilo José Cela Universität in Madrid. Langstreckenrennen würden jedoch immer beliebter, und die Zahl der Teilnehmer mit mangelnder Vorbereitung unter den Amateur-Läufern steige. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass das Laufen kürzerer Ausdauerrennen die Belastung des Herzens während des Wettkampfes reduzieren kann“, sagt Del Coso.

Die spanischen Forscher haben die Konzentrationen von Biomarkern des Herzens, die kardialen Stress anzeigen, bei 63 Amateurläufern nach einem Rennen über die Distanzen Marathon, Halbmarathon oder zehn Kilometer verglichen. Herzprobleme zeigten sich insbesondere bei Männern ab 35 Jahren, und zwar zu einem großen Teil während der Rennen. Das Risiko, innerhalb der Jahre nach den Läufen einen Herzinfarkt zu erleiden, war zwar bei allen Läufern gleich und betrug durchschnittlich etwa drei Prozent. Die Belastung des Herzmuskels war nach dem Marathon jedoch am größten.

ZOU