ME/CFS: Immer mehr Patienten leiden am Fatigue-Syndrom

NAS | 17.02.2024

Die Zahl der Menschen, die am Chronischen Fatigue-Syndrom leiden, wird wegen Covid-19 weiter ansteigen, prognostizieren Wissenschaftler der MedUni Wien. Trotz der wachsenden Zahl an Betroffenen ist über die Ursache kaum etwas bekannt.
Starke Erschöpfung, Schmerzen und eine geringe Belastbarkeit sind die Leitsymptome des Fatigue-Syndroms. image.originalResource.properties.copyright

Beim Chronischen Fatigue-Syndrom, auch bekannt als ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome), leiden Betroffene unter anderem an einer schweren körperlichen Schwäche, Muskel- und Gelenkschmerzen und Konzentrationsproblemen. Die Krankheit schränkt den Alltag der Betroffenen sehr stark ein, 60 Prozent der Betroffenen sind nicht in der Lage, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen, 25 Prozent sind ans Bett gebunden.

Trotz der Schwere der Symptome sind die genauen Ursachen der Erkrankung noch ungeklärt. Auch eine Diagnose gestaltet sich in vielen Fällen als schwierig und dauert lange. Dies könnte sich in Zukunft ändern: Wissenschaftler der MedUni Wien haben mögliche Biomarker identifiziert, die die Diagnose und Therapie verbessern könnten. Die Studie ist aktuell im Journal of Clinical Medicine erschienen. Der Studie zufolge können ME/CFS-Patienten in verschiedene Untergruppen unterteilt werden, bei denen unterschiedliche Biomarker entweder auf eine Störung im Immunsystem oder auf eine reduzierte Darm-Barriere-Funktion hindeuten. Die Besonderheiten, die sich anhand von messbaren Markern im Blut nachweisen lassen, erlauben den Wissenschaftlern zufolge Rückschlüsse auf unterschiedliche Krankheitsmechanismen sowie auch auf unterschiedliche Behandlungsoptionen für ME/CFS-Betroffene.

Im nächsten Schritt sollen die Studienergebnisse in einem größeren Rahmen überprüft werden. Die Zusammenhänge zwischen einer Infektion mit SARS-CoV-2 und ME/CFS sind ebenfalls Gegenstand intensiver Forschungen. „Damit die ME/CFS-Forschung in Zukunft rasch und länderübergreifend stattfinden kann, haben wir uns dabei von Anfang an mit Forschungsgruppen in Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland abgestimmt“, sagte Studienleiterin Eva Untersmayr-Elsenhuber.

Quelle: DOI 10.3390/jcm13010275