Meniskus-Schaden: Flicken statt entfernen

06.05.2015

Noch vor 20 Jahren wurden Menisken, die sichelförmigen Knorpelscheiben im Kniegelenk, kaum beachtet. Waren sie beschädigt, weg damit. Heute weiß man jedoch, wie wichtig sie sind. US-Forscher fanden heraus, dass schon kleinste Veränderungen der Menisken ihre Funktion im Knie massiv einschränken können.
Bleiben die Schäden an den Menisken unbehandelt, könnte dies laut einer aktuellen Studie zur Entstehung von Arthrose beitragen. image.originalResource.properties.copyright

Die Menisken sind die Stoßdämpfer der Kniegelenke, die dabei helfen, den Druck über eine größere Fläche zu verteilen, die Reibung zu verringern und das Knie zu schmieren. Laut der aktuellen Studie könnte sich die Mühe lohnen, Meniskus-Risse zu reparieren anstatt Teile der Knorpelscheiben zu entfernen. Bleiben die Schäden an den Menisken unbehandelt, könnte dies unter Umständen zur Entstehung von Arthrose beitragen, schreiben die Forscher von der University of Missouri im Fachblatt Journal of Biomechanics.

Welche Belastungen das Knie aushalten muss, verdeutlicht Autor Trent Guess an einem Beispiel. Wenn eine Person von einem Stuhl aufstehe, könne die Kraft, die auf nur ein Knie wirke, das Vierfache des Körpergewichts betragen, so der Wissenschaftler. Und nun stelle man sich die Belastung für die Knie vor, die bei einem Basketballspieler auftreten könne, der abspringt und wieder aufkommt. „Funktionieren die Menisken nicht richtig, konzentrieren sind all diese Kräfte auf einen kleinen Bereich“, sagt Guess. „Dadurch entsteht ein großer Druck auf das Gelenk.“ Für die Knorpel sei das schlecht und mit der Zeit könnte dieser Zustand zu Gelenkverschleiß führen.

In ihrem speziellen Ganglabor hatten die Wissenschaftler mit Hilfe von Kraftmessplatten, Infrarotkameras und Rechenmodellen untersucht, welche Muskeln bei einer bestimmten Bewegung aktiviert werden und welche Kräfte dabei auf Knorpel, Bänder und Menisken des Kniegelenks wirken.

HH