Autismus-Risiko steigt nach MMR-Impfung nicht

22.04.2015

Obwohl viele Studien dagegen sprechen, hält sich bei Impfkritikern die Ansicht, dass zwischen der Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR) und Autismus eine Verbindung besteht. Ergebnisse einer großen US-Studie deuten nun darauf hin, dass sich die Impfung selbst bei Kindern mit höherem Autismus-Risiko nicht negativ auswirkt.
Die erste Immunisierung gegen Mumps, Masern und Röteln wird für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr empfohlen. image.originalResource.properties.copyright

Die Forscher um Dr. Anjali Jain von der Lewin Group, einer US-amerikanischen Consulting Firma im Gesundheitswesen, konnten bei Kindern, die mit dem Dreifachimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft worden waren, keine Anzeichen für ein erhöhtes Autismus-Risiko finden. Dies galt auch für Kinder, in deren Familie schon ein älteres Geschwisterkind an der Autismus-Spektrum-Störung erkrankt war und die daher ein höheres erbliches Risiko für die Krankheit hatten. Dies berichten die Forscher der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift JAMA, die sich speziell mit der Gesundheit von Kindern beschäftigt. Weder eine noch zwei Impfdosen hatten einen Einfluss auf das Autismus-Risiko, egal in welchem Alter sie gegeben wurden. Das ging aus der Analyse der Gesundheitsdaten der ersten fünf Lebensjahre von rund 95.000 Kindern hervor.

Die Studie, die von mehreren Gesundheitsbehörden der USA mitfinanziert wurde, reiht sich damit in Forschungsarbeiten der vergangenen 15 Jahre ein, die keinen Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und Autismus finden konnten. Trotz dieser Ergebnisse halte sich die Ansicht, dass ein Zusammenhang besteht, bis heute, so die Forscher. Darauf deuteten auch Befragungen von Eltern autistischer Kinder hin. Demnach glauben viele von ihnen, die MMR-Impfung sei ein Faktor, der zur Entstehung der Krankheit beigetragen habe. Dies und die Tatsache, dass jüngere Kinder ein höheres genetisches Autismus-Risiko haben, wenn schon ein älteres Geschwisterkind erkrankt ist, sei wohl ein Grund dafür, die Impfung zu verschieben oder sogar ganz darauf zu verzichten, so die Forscher. So zeigte sich in der Studie ebenfalls, dass die Impfrate bei Kindern niedriger lag, wenn bei einem älteren Bruder oder einer älteren Schwester die Kontaktstörung vorlag.

HH