Nahrungsergänzungsmittel gegen erblich bedingten Krebs

ZOU | 28.07.2022

Bestimmte Ballaststoffe als Nahrungsergänzungsmittel konnten in einer Langzeitstudie bei knapp 1000 Menschen mit Lynch-Syndrom, bei dem ein hohes erbliches Risiko für Dickdarmkrebs und andere Krebsarten besteht, das Auftreten von Tumoren reduzieren.
Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel könnten vor erblich bedingtem Krebs schützen. image.originalResource.properties.copyright

Fermentierbare Ballaststoffe, die in einer Vielzahl von Lebensmitteln wie Haferflocken, gekochten und gekühlten Nudeln oder Reis, Erbsen, Bohnen und noch leicht grünen Bananen enthalten sind, hatten als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen eine vorbeugende Wirkung gegen Krebs. Die Ballaststoffe wurden durchschnittlich zwei Jahre lang eingenommen und hatten keinen Einfluss auf das Auftreten von Dickdarmkrebs; sie reduzierten Krebserkrankungen in anderen Körperregionen aber um mehr als 60 Prozent: In der Nachbeobachtungszeit traten unter den 463 Teilnehmern, die das Nahrungsergänzungsmittel eingenommen hatten, nur 5 neue Fälle von Krebs im oberen Verdauungstrakt auf, verglichen mit 21 unter den 455, die ein Placebo erhalten hatten. Erstaunlicherweise war die Wirkung auch noch zehn Jahre nach Beendigung der Einnahme zu beobachten, berichteten Forscher in der Zeitschrift „Cancer Prevention Research“.

„Resistente Stärke ist eine Art Kohlenhydrat, das nicht im Dünndarm verdaut wird; stattdessen wird  es im Dickdarm abgebaut und füttert nützliche Darmbakterien – es wirkt im Verdauungssystem wie Ballaststoffe. Wir glauben, dass resistente Stärke die Krebsentstehung verringern kann, indem sie den bakteriellen Metabolismus von Gallensäuren verändert und jene Arten von Gallensäuren reduziert, die unsere DNA schädigen und Krebs verursachen können“, erklärte Professor John Mathers von der Universität Newcastle. Die in der Studie verwendete tägliche Dosis entsprach dem Verzehr einer nicht zu reifen Banane.

Quelle: DOI 10.1158/1940-6207.CAPR-22-0044