Neue Art von Schwindel entdeckt

25.05.2018

Schwindel-Attacken setzen Betroffene für wenige Minuten bis Tage außer Gefecht. Die Ursachen reichen von Tumoren bis zu Erkrankungen wie der Menière-Krankheit. Manchmal ist der Auslöser jedoch unklar. Forschern gelang es nun, eine neue Art von Schwindel zu identifizieren, für die es eine vorbeugende Behandlung geben könnte.
Schwindelanfälle können unerwartet auftreten. image.originalResource.properties.copyright

Wie die Wissenschaftler aus Südkorea online im Fachblatt Neurology erläutern, lässt sich der neue Schwindel-Typ anhand der Augen identifizieren. Hierzu werde eine Person in einen dunklen Raum gesetzt, der Kopf des Patienten nach vorne bewegt und etwa 15 Sekunden horizontal geschüttelt. Anschließend öffne der Patient die Augen und es werde eine Videoaufnahme von den Augenbewegungen gemacht. Die Neurologen stellten fest, dass bei Menschen mit dieser neuen Schwindel-Erkrankung ein als Nystagmus bekanntes Augenzittern länger auftrat als bei anderen Personen.

Von 338 Personen mit Schwindel unbekannter Ursache wurde bei 35 diese neu definierte Schwindel-Erkrankung diagnostiziert. Begleitet wurde das Schwindelgefühl von Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen und dem Unvermögen, Kopfbewegungen während der Attacke durchzuführen. Diese 35 Personen waren mit der gleichen Anzahl von Patienten verglichen worden, deren Schwindel auf andere Ursachen zurückging, wie die Menière-Krankheit, eine vestibuläre Migräne oder eine Entzündung des Gleichgewichtsnervs. Bei Menschen mit der neuen Schwindelform dauerte der Nystagmus zwölf Sekunden, bei Patienten mit anderen Schwindelerkrankungen dagegen nur sechs oder fünf Sekunden an. Durch eine präventive Behandlung besserten sich bei einem Drittel der Behandelten die Beschwerden entweder teilweise oder sogar vollständig. Dabei wurde jeweils eine individuell angepasste Kombination von Arzneimitteln angewendet. Meistens enthielt diese Nimodipin, daneben auch Stoffe wie Betahistin, Propranolol und andere Mittel, die gegen Migräne und Kopfschmerzen eingesetzt werden.

Es sei denkbar, dass bei Menschen mit der neuen Schwindel-Diagnose ein hyperaktiver Mechanismus im Gleichgewichtssystem vorliege, das dem Gehirn helfe, auf Bewegungen des Körpers und der Umwelt zu reagieren, so die Forscher. Es sei möglich, dass der Schwindel auftrete, wenn dieser instabile Mechanismus durch Faktoren im Körper einer Person oder der Umgebung gestört werde.

HH