Niedrige Dosis ASS gegen Fettleber

PZ/NAS | 22.03.2024

In Deutschland leiden etwa 18 Millionen Menschen an einer metabolisch bedingten Fettlebererkrankung, früher auch bekannt als nicht-alkoholische Fettleber. Ein altbekannter Arzneistoff könnte hier helfen: Niedrig dosierte Acetylsalicylsäure (ASS) reduzierte in einer Studie den Leberfettgehalt deutlich.
Eine geringe Dosis ASS täglich könnte eine wirksame Therapie bei Fettlebererkrankungen sein. image.originalResource.properties.copyright

Eine aktuell im Fachblatt JAMA veröffentlichte Studie mit 80 Patienten zeigt, dass ASS das Leberfett im durchschnittlich um 10,2 Prozent reduzierte. Die Patienten erhielten sechs Monate lang einmal täglich entweder niedrig dosierte ASS (81 mg) oder ein Placebo. Nach sechs Monaten wurde mittels Magnetresonanzspektroskopie der Leberfettgehalt bestimmt. Während das Leberfett in der ASS-Gruppe signifikant abnahm, war in der Placebo-Gruppe ein Zuwachs um 3,6 Prozent zu verzeichnen.

„Eine sechsmonatige tägliche Gabe von niedrig dosierter ASS führte in dieser Studie bei Patienten zu einer deutlichen Verringerung der Leberfettmenge im Vergleich zu Placebo“, resümieren die Autoren. Wie genau ASS den Fettgehalt der Leber verringert, ist bislang unbekannt. Weitere Studien mit einer größeren Stichprobe seien erforderlich, um die Ergebnisse zu bestätigen.

Zuvor ka, bereits eine kleine Pilotstudie mit 22 Patienten zu einem ähnlichen Ergebnis: Bei ihnen führte die kombinierte Gabe von ASS und Clopidogrel zu einer massiven Abnahme von Fettablagerungen in der Leber, obwohl die Patienten ihren ungesunden Lebensstil beibehalten hatten. Auch diese Studie ließ jedoch angesichts der kleinen Patientenzahl keine statistisch verwertbaren Aussagen zu. Zudem konnte nicht differenziert werden, welche Effekte ASS und welche Clopidogrel zuzuschreiben waren.

DOI: 10.1001/jama.2024.1215