Nur ein kleiner Pieks? Kinder ohne Stress impfen

ZOU | 18.02.2022

Durch Impfungen lässt sich vielen schweren Erkrankungen und deren Spätfolgen vorbeugen. Deshalb gehören sie zur Standard-Versorgung. Impfen kann für Kinder aber Stress bedeuten. Auch die Beschwichtigung „Das tut gar nicht weh!“ ist weder ehrlich noch hilfreich. Es gibt aber Methoden, die das Impfen erleichtern.
Die Einstellung der Eltern trägt viel dazu bei, wie Babys und Kinder eine Impfung erleben. image.originalResource.properties.copyright

Nicht nur Ärzte und medizinisches Fachpersonal tragen durch eine ruhige und kompetente Ausstrahlung sowie den Einsatz der richtigen Technik dazu bei, dass Impfungen bei Kindern nicht nachhaltig als schlechte Erfahrung im Gedächtnis bleiben. Auch Eltern können viel zu einer positiven Einstellung zum Impfen beitragen. Dafür hat die Ständige Impfkommission (STIKO) einige Tipps zusammengestellt.

Bei Kindern ab drei Jahren ist es ratsam, vorher über die Impfung zu sprechen und zu erklären, warum Impfen wichtig ist. Auch auf mögliche Schmerzen oder Angst sollte man ehrlich eingehen, raten die STIKO-Experten.

Bei der Impfung können Eltern mit folgenden Ablenkungsmanövern unterstützen:

  • Die Hand drücken lassen.
  • Säuglingen hilft es, wenn sie während der Impfung gestillt werden oder an einem Schnuller nuckeln. Eine Ausnahme ist die Impfung gegen Rotaviren: Stillen kann die Wirksamkeit der Schluckimpfung verringern.
  • Kinder unter zwei Jahren können ein bis zwei Minuten vor der Impfung eine süße Flüssigkeit trinken.
  • Kinder können auf dem Arm oder Schoß gehalten und nach der Impfung durch Schaukeln und Liebkosungen beruhigt werden.
  • Kinder bis sechs Jahre lassen sich gut durch Seifenblasen, Spielzeuge, Videos, Gespräche oder Musik ablenken.
  • Jugendlichen kann man empfehlen, während der Impfung leicht zu husten oder die Luft anzuhalten.
  • Schmerztabletten sollten nicht vorbeugend gegeben werden, da diese möglicherweise die Wirkung der Impfung vermindern könnten.

Sollte es in Einzelfällen trotzdem zu größeren Schwierigkeiten kommen, so können Ärzte schmerzlindernde Pflaster und Cremes einsetzen oder die Impfstelle vorab mit Eisspray behandeln.

Quellen: DOI  DOI: 10.1007/s15006-021-9933-4, RKI: Epidemiologisches Bulletin 34/2020. Kapitel 4.6 – Hinweise zur Schmerz- und Stressreduktion beim Impfen (20.08.2020)