Ohrenschmerzen richtig behandeln

18.12.2015

Ohrenschmerzen treten vor allem in der Erkältungszeit und häufig bei Kindern auf. Da bei ihnen die Verbindung zwischen Nase und Ohr sehr kurz ist, können sich Viren bei Erkältungen leicht von den Schleimhäuten in Richtung Mittelohr verlagern. Wie Sie vorbeugen und eine Entzündung behandeln können, lesen Sie hier.
Kinder sind besonders häufig Patienten in einer Hals-Nasen-Ohren-Praxis. image.originalResource.properties.copyright

Die Ursachen für Ohrenschmerzen können in einer Entzündung des äußeren Gehörgangs liegen. Diese kann beispielsweise durch Keime aus dem Hallenbad hervorgerufen werden, wenn Wasser ins Ohr gedrungen ist. Bei Kindern treten Ohrenschmerzen häufig als Mittelohrentzündung auf, die durch einen banalen Infekt entsteht. „Ohrenschmerzen kommen selten vom kalten Wind, der in die Ohren weht“, erklärt Andreas Hott, Vorstand des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz. „Es sind in der Regel Keime oder Viren, die von außen oder innen unser Ohr in Mitleidenschaft ziehen. Nach dem Schwimmen oder Baden sollte darum vorsichtig von außen das Ohr und die Ohrmuschel getrocknet und gereinigt werden. Vorsichtig heißt, dass es tabu ist, mit Wattestäbchen tief ins Ohr zu bohren. Denn so schiebe ich Schmutz oder Keime immer tiefer ins Ohr.“

Kommt es zu Ohrenschmerzen oder einer Mittelohrentzündung, wirken Ohrentropfen lokal betäubend und schmerzstillend. Hott: „Die Tropfen, die leicht zähflüssig sind, sollten vor der Anwendung angewärmt werden. Dazu das Fläschchen ein paar Minuten in der Hand halten. Neben den Ohrentropfen können auch Nasentropfen gegeben werden, die die Symptome ergänzend über die Schleimhäute in der Nase mildern.“ Schlagen diese Mittel nicht an und die Schmerzen im Ohr werden nicht gelindert, kann es nötig sein, die Erkrankung mit Antibiotika zu behandeln. Diese Entscheidung trifft der Arzt, der den passenden Wirkstoff und die konkrete Therapiedauer festlegt. Wichtig hierbei: Wer Antibiotika verschrieben bekommt, muss sich genau an die Einnahmeanweisung halten und darf die Behandlung nicht zu früh abbrechen. Das könnte dazu führen, dass die Erkrankung erneut aufflammt. Wichtig ist, dass man sich bei Ohrenschmerzen rasch um eine eindeutige Diagnose kümmert. Denn eine verschleppte Erkrankung am Ohr kann bleibende Gehörschäden zur Folge haben. „Es bringt nichts, wenn man ohne ärztlichen Rat auf Hausmittel wie Zwiebelsäckchen oder Auflagen mit warmen Kartoffeln setzt“, so Hott. Die Gefahr, dass sich die Krankheit verschlimmert, sei zu groß.

LAV Rheinland-Pfalz