Pandemie verstärkt Depressionen unter älteren Erwachsenen

ZOU | 29.11.2021

Die Covid-19-Pandemie hat erhebliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit älterer Menschen. Einsame Menschen trifft es besonders hart, schreiben kanadische Forscher in der Fachzeitschrift „Nature Aging“.
Für viele war die Einsamkeit während des Lockdowns unerträglich. image.originalResource.properties.copyright

43 Prozent der Erwachsenen ab 50 Jahren hatte zu Beginn der Covid-19-Pandemie mäßige bis starke Anzeichen einer Depression, und diese nahmen über die Zeit zu. Einsamkeit war am stärksten mit einer Verschlechterung der depressiven Symptome verbunden, aber auch Konflikte in der Familie, Pflichten in Bezug auf die Pflege und Betreuung Angehöriger oder eine Trennung von der Familie erhöhten die Wahrscheinlichkeit, wobei Frauen stärker betroffen waren.

Insgesamt war die Wahrscheinlichkeit für depressive Symptome bei älteren Erwachsenen während der Pandemie doppelt so hoch wie vor der Pandemie. Besonders bemerkbar machte sich dies bei Personen mit einem geringen Einkommen und bei schlechterer Gesundheit – entweder aufgrund von bereits bestehenden Krankheiten oder weil sie sich Sorgen um ihre Gesundheit machten.

„Die Covid-19-Pandemie hatte unverhältnismäßige Auswirkungen auf ältere Erwachsene, wobei die Effekte für Menschen am Rand der Gesellschaft weitaus stärker waren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die negativen Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit bestehen bleiben und sich im Laufe der Zeit verschlimmern können“, sagte Prof. Parminder Raina vom Institut für Altersforschung der McMaster Universität in Ontario.

Das Forschungsteam nutzte Daten aus Telefon- und Web-Umfragen, um zu untersuchen, wie sich gesundheitsbezogene und soziale Faktoren wie das Einkommen und soziale Teilhabe auf das Auftreten depressiver Symptome während des Lockdowns ab März 2020 und nach der ersten Covid-19-Welle in Kanada auswirkten.

Quelle: DOI 10.1038/s43587-021-00128-1